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Werner Reichel (Ideologie: Fr, 26.10.2018, 13:23)
Lena, Genderistin der Herzen

Glückliche Kühe grasen auf saftigen Almwiesen, die Sonne strahlt, im Hintergrund die Berchtesgadener Bergwelt, die alten Bauernhöfe sind mit Blumenschmuck herausgeputzt. Das ist die Kulisse der ZDF/ORF-TV-Serie Lena Lorenz, Hebamme der Herzen. Alles sieht aus wie in einem Heimat-Film aus den 1950ern. Nur kitschiger. Die Postkartenidylle täuscht. Diese Heimat- und Familien-Serie ist kein verfilmter Groschenroman. Die Kuhweiden, Bergpanoramen, Seen und Alpendörfer sind nur Lockmittel. Man braucht das kitschige Retro-Ambiente, um sein linkes Utopia, seine Vision von einer besseren und gerechteren, also von einer neosozialistischen Gesellschaft dem überwiegend betagten Publikum von ZDF und ORF zwischen Kochshow und Bares für Rares leichter andrehen zu können.

Die Handlung und die Charaktere würden besser nach Wien-Neubau, München-Mitte oder Prenzlauer Berg-Berlin passen. Doch Männer mit Undercut, Vollbart, Hochwasserhose, tätowierten Spaghetti-Oberarmen und Frauen mit Kurzhaarfrisur, buntem Modeschmuck und designten Ethnoklamotten kommen beim typischen ZDF/ORF-Publikum, das mit Heinz Rühmann, Waltraud Haas und Hans Moser groß geworden ist, nicht gut an. Und man könnte die Serie auch nicht als Heimatschnulze in den einschlägigen Programmzeitschriften anpreisen.

Also setzt man die linken Zeitgeistcharaktere auf Traktoren, steckt sie in Lederhosen und lässt sie auf den Bergen herumwandern. Dazu etwas ländliche Folklore, also das Klischee davon und fertig ist die Camouflage. In dieser Serie hat man alle Klischees, feuchten Träume und gesellschaftspolitische Ziele und Anliegen der Neosozialisten, also der Genderisten, Radikalfeministinnen, der Multikulturalisten und der LSBTTIQ-Lobbyisten reingepackt. Man hat wirklich nichts ausgelassen. Die Macher dieser Gender-Kitsch-Serie haben sich ihre rosarote Idealgesellschaft im virtuellen Oberbayern geschaffen. Hier funktioniert all das, was Genderisten in Universitäten und anderen staatlich geschützten und finanzierten Werkstätten ausbrüten.

Ausgestrahlt wird diese Gender-Propaganda vom staatlichen deutschen und österreichischen Fernsehen. Genderismus ist der gesellschaftszersetzende Ausfluss einer neosozialistischen Avantgarde, die nach dem erfolgreichen Marsch der Linken durch die Institutionen überall an den Schalthebeln und Futtertrögen des Staates sitzt. Am freien Markt und in der freien Wildbahn findet man diese Spezies nicht. Diese Menschen haben nichts anzubieten, wofür irgendjemand freiwillig auch nur einen Cent ausgeben würde. Sie leben von staatlichen Zuwendungen.

In Ungarn ist Viktor Orbán gerade dabei, diesen Tiefenstaat schrittweise zu entmachten. Er hat jetzt die Gender-Studies von den ungarischen Universitäten verbannt. Davon sind Deutschland und Österreich noch weit entfernt, was man an Serien wie Lena Lorenz erkennen kann.

Hauptfigur Lena ist die Obercheckerin, die, wenn es sein muss, auch gestandene Männer unter den Tisch säuft und allen sagt, wo es lang geht. So eine Art Pippi Langstrumpf für Genderisten. Ihre Mutter ist mit einem um ca. 30 Jahre jüngeren Mann liiert (auch das Alter ist nur ein soziales Konstrukt; Stichwort: Ageism), der sympathische Dorfwirt will den ebenfalls sympathischen Knecht heiraten (wahrscheinlich werden sie ein Kind adoptieren).

In der Folge, die der Autor quergesehen hat, geht es um Polyamorie (einer der letzten Schreie der Genderisten), um eine Beziehung zwischen zwei Männern und einer Frau. Sie wird Mutter und die beiden Burschen wollen beide Väter spielen, weil in der schönen neuen Genderwelt Biologie bekanntlich keine Rolle spielt, es also völlig wurscht ist, wer der leibliche Vater ist. Natürlich ist in dieser Beziehung die Frau diejenige, die den Ton angibt, die beiden Väter desselben Kindes führen ihr den Haushalt, damit sie sich für Flüchtlinge einsetzen kann. Wie gesagt, kein linkes Klischee wird ausgelassen, die Macher haben all ihre feuchten Träume in ihre Serie gepackt. 

Das Ganze wird mit linken Parolen, Empfehlungen und Lebensweisheiten gewürzt. Ein Beispiel: Die Mutter der Hauptfigur will ihren Bauernhof um zwei Millionen Euro verkaufen. Ihr junger Lover empfiehlt ihr, ins Ausland zu gehen, um keine Steuern zahlen zu müssen. Sie lehnt mit der Begründung ab, sie würde niemals „auf Kosten der Allgemeinheit Steuern sparen“. Der war gut. Da lacht das Sozialistenherz. Hoffentlich ist die Botschaft auch bei den älteren Zusehern, die über ein kleines Vermögen verfügen, angekommen.

So plump kann linke Propaganda sein. Die ORF- und ZDF-Seher werden es schon schlucken. Und wer sind die für die Handlung notwendigen Bösewichter? Richtig, weiße heterosexuelle Männer im Allgemeinen und fiese Kapitalisten im Speziellen. Da gibt es einerseits die pöbelnden Dorfalkoholiker, die dem gegenderten Neumenschen als abschreckendes Beispiel gegenübergestellt werden. Sie sind aber im Grunde harmlos, weil sie der Hebamme der Herzen in allen Belangen unterlegen und nach ein paar mahnenden Worten von Lena handzahm sind.  Der Oberbösewicht ist eine härtere Nuss. Es ist – wie könnte es anders sein -  ein älterer weißer Unternehmer, der das bayrische Genderparadies mit seinen Bauprojekten zerstören will. 

Wer sich mehr als zwei Folgen dieser Serie freiwillig reinzieht, der wählt garantiert die Grünen, die SPD ist schon zu rechts für einen echten Lena-Fan. Als Abschlussgag sollte hier eigentlich stehen:  Was in diesem Genderpanoptikum noch fehlt, ist ein schwarzafrikanischer Hermaphrodit. Doch der Trailer am Ende der gesehenen Folge hat diese Pointe kaputt gemacht. Denn in der Vorschau wurde angekündigt, dass es in der nächsten Folge um ein Zwitter-Baby gehen wird. Verdammt, die haben wirklich an alles gedacht.