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Werner Reichel (Ideologie: Di, 02.04.2019, 11:58)
Irgendwas mit Nazi

Die EU-Wahl rückt näher. Angesichts des desolaten Zustands der Oppositionsparteien ist für die Linke mittlerweile jede Wahl eine Schicksalswahl. Die Geschütze, die von ORF und den anderen Linksmedien aufgefahren werden, sind entsprechend groß. Man gibt sein Bestes, um die linken Parteien zu pushen und vor dem Absturz zu bewahren. Weil es aber inhaltlich und personell wenig zu pushen gibt, spielt das Negative Campaigning gegen ÖVP und vor allem FPÖ die wesentlich wichtigere Rolle. Man macht unablässig Stimmung gegen die Freiheitlichen. Auch, um einen Keil zwischen die Regierungsparteien zu treiben.

Je näher der Wahltag rückt, desto schmutziger und untergriffiger werden die Kampagnen und Tricks. Man erinnere sich an das Frau-Gertrude-Video, das im Bundespräsidentschaftswahlkampf plötzlich auftauchte und von den linken Medien hochgejazzt wurde. Produziert hatte es die Agentur Jung von Matt/Donau. Wird Norbert Hofer Präsident, ist Österreich nur noch einen Schritt von einer Nazi-Diktatur entfernt, so die Angst-Botschaft.

Kurz vor der Landtagswahl in Niederösterreich wurde ein altes Liederbuch ausgegraben, das dem FPÖ-Spitzenkandidaten zum Verhängnis wurde. Mittlerweile ist er völlig rehabilitiert, die Kampagne hat ihre Wirkung aber nicht verfehlt. Vor der Tiroler Landtagswahl strahlte der ORF einen Beitrag aus, der den FPÖ-Spitzenkandidaten als Nazi dastehen ließen. Man hatte den entscheidenden Satz weggeschnitten und sich später herausgeredet.

Jetzt steht die EU-Wahl vor der Tür. Für SPÖ und Grüne erneut eine Schicksalswahl. Das EU-Parlament ist für die Grünen eine der letzten großen politischen Bühnen. Fliegen sie raus, wäre das für sie und auch für den ORF eine Katastrophe. Deshalb macht sich der Linksfunk warm. Das heutige Ö1-Morgenjournal war ein Vorgeschmack auf das, was auf die ORF-Konsumenten in den nächsten Wochen zurollen wird.

Nach der obligaten Brexit-Jammerei und einer Algerien-Geschichte geht es los: Viktor Orbán steht zum x-ten Mal am ORF-Pranger: „Orbán suchte mit migrationsfeindlicher und EU-kritischer Politik gezielt die Auseinandersetzung mit europäischen Politikern.“ Die „gezielte Auseinandersetzung“, die Provokation ist gemäß ORF seine primäre Motivation, weil die Open-Border-Willkommens-Politik der Linken bekanntlich die alternativlos beste Politik für Europa und seine Bürger ist.

Danach knöpft sich Ö1 die FPÖ und die Identitären vor. Ein Privathaus in Linz, in dem die Identitären Räumlichkeiten gemietet haben, ist der heutige Aufhänger. Das Haus gehört einem Verein, in dessen Vorstand FPÖ-Funktionäre sitzen. Skandal. Was man im ORF gerne ausblendet, die Identitären sind vor wenigen Wochen von einem Gericht in Graz von allen zentralen Anklagepunkten, von Verhetzung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung freigesprochen worden. Nur zur Erinnerung. Egal, die dünne Identitären-Suppe werden uns die linken Medien bis zum 26. Mai und bis zum Erbrechen täglich servieren.

Danach das nächste Thema, das sich ideal für die Wahlkampfzeit eignet. Es geht um den angeblich weit verbreiteten Rassismus der Österreicher, der, so die Botschaft zwischen den Zeilen, primär von FPÖ-Wählern/Sympathisanten ausgeht. Grüne, Pilze und Rote tun sowas ja nicht. Aufhänger ist ein Video, in dem eine Muslimin von einer alten Frau in Wien beschimpft wird. Von einer offenbar geistig verwirrten und auffälligen Frau. Egal, wenn es um linke Propaganda geht, darf man auch geistig Beeinträchtigte instrumentalisieren.

Auch der zweite präsentierte Fall von einem Schwarzen, der nicht in einen Bus einsteigen durfte, stellt sich bei näherer Betrachtung nicht als rassistischer Vorfall dar. Der Betroffene und sein Bruder sind laut dem Busbetreiber bereits mehrfach durch aggressives Verhalten aufgefallen. Einer der beiden hat sogar 70 Schulkinder in einen Bus eingesperrt. Interessanterweise sind die 70 Schulkinder den linken Medien vollkommen wurscht. Passt eben nicht ins Narrativ vom bösen blauen Österreicher, der die armen Zuwanderer knechtet, ausgrenzt und drangsaliert.

Obwohl beide Fälle wenig bis nichts mit Rassismus zu tun haben, wird eine Dame des umstrittenen ZARA-Vereins im Ö1-Studio dazu befragt. Wenn man auf solche Beispiele zurückgreifen muss, um den Rassismus der (nichtlinken) Österreicher anprangern zu können, zeigt das: Hier geht es offensichtlich um Propaganda, Desinformation und um ein aufgebauschtes Problem.

Schon sind wir beim Leib- und Magenthema der Linken: dem BVT. Seit Wochen wird hier erfolglos versucht, dem verhassten Innenminister eine Strick zu drehen. Kickl wird dabei für Entwicklungen und Geschehnisse verantwortlich gemacht, die Jahre zurückliegen, lang bevor er Innenminister wurde. Irgendwas wird schon hängenbleiben. So kann man ihn Tag für Tag anpatzen.

Was in der Welt tatsächlich vorgeht, erfährt man anderswo, jedenfalls nicht im Ö1-Morgenjournal. Dabei steht uns die heiße Wahlkampfphase noch bevor. Irgendetwas wird im Mai von ORF, Falter und Co. noch aufgefahren oder ausgegraben. Auch wenn die Suppe noch so dünn ist, mit vereinten medialen Kräften lässt sich immer etwas konstruieren. Vergammelte Liederbücher, Filmchen, die zarte Gutmenschenseelen in Angst versetzen, kreativ geschnittene TV-Beiträge und besorgte Promis, die vor dem Vierten Reich warnen: Hatten wir schon alles.

Was wird es diesmal sein? Jedenfalls irgendwas mit Nazi. Lassen wir uns überraschen. In solchen Dingen sind Linke sehr kreativ und keinesfalls zu unterschätzen.