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Niklas G. Salm (Ideologie: Mi, 08.05.2019, 20:31)
Tag der Freude in der roten Rundfunk-Prawda

Der 8. Mai – ein Freudentag. Zum gefühlt drölfzigsten Mal wird Österreich von der Roten Armee befreit, die deutsche Wehrmacht hat kapituliert. Ach, das war schon 1945 und wir haben mittlerweile 2019? Na macht ja nichts, im Roten Kanal Ö1 ist das trotzdem ein Anlass für ausgelassenen Jubel - zu jeder vollen Stunde. In jeder Nachrichten-Sendung. Volles Rohr. Die gebührenfinanzierte Rundfunk-Prawda nutzt so einen Tag gleich auch für noch mehr linke Propaganda als sonst. Wenn schon, denn schon.

Was, Sie glauben, das geht gar nicht? Weit gefehlt, wie wir gleich sehen werden. Und da wählen wir wirklich nur ein paar Beispiele aus. Ganz abgesehen vom "Tag der Freude" anlässlich der Kapitulation der Wehrmacht vor 74 Jahren, der sowieso Dauerthema war. Wir starten einfach mal mit dem Journal um 8. Da ist das "umstrittene" Kopftuchverbot in Volksschulklassen die Spitzenmeldung. Fast hämisch wird berichtet, dass die Regierung keine Verfassungsmehrheit für ihr Vorhaben finden wird, weil SPÖ und NEOS heldenhaft ihre Zustimmung verweigern. Tolle Sache, das freut die roten Kanalarbeiter. Zu Wort kommen übrigens nur Vertreter der SPÖ und der NEOS - wer braucht schon ein Statement dieser rechten Fascho-Regierung?

Dann wird über die vom Bildungsministerium geplanten "Timeout-Klassen" für gewaltbereite Schüler hergezogen - das sei natürlich keine Lösung, insistiert eine linke "Expertin". Die will lieber erst einmal definieren, was Gewalt überhaupt ist. Damit alle die gleiche Definition haben. Logisch, das könnte sonst ja zu Irritationen und Verwechslungen führen und ist nebenbei ein ideales Betätigungsfeld für linke Geschwätzwissenschaftler.

Auch Rollenspiele schlägt die "Expertin" ernsthaft zur Lösung von Gewalt-Problemen in Schulen vor. Damit nicht direkt involvierte Außenstehende spielerisch lernen können, wie sie präventiv in eine eskalierende Situation eingreifen sollten. Ein Sesselkreis würde Hassan und Hikmatullah eventuell auch noch beeindrucken, bevor sie dann gemeinsam mit dem zuvor verprügelten Lehrer glücklich und befreit ihren Namen tanzen. Bei so vielen guten Vorschlägen bleibt natürlich keine Zeit zu erwähnen, warum "Timeout-Klassen" überhaupt zum Thema wurden. Die Vorfälle an der HTL Ottakring im rot-grünen Wien werden rein zufällig unter den Teppich gekehrt. Das Timeout kam quasi urplötzlich.

Dann schwenken wir zur bevorstehenden Wahl in Südafrika. In der roten Rundfunk-Prawda wird zwar erwähnt, dass es um das einstmals blühende Land im Süden Afrikas wirtschaftlich und gesellschaftlich nicht zum Besten steht, warum dem so ist, darüber schweigt man sich aber aus. Dass die seit 25 Jahren regierenden Sozis der ANC das Land durch Korruption, Ahnungslosigkeit und beinharten Sozialismus von vorgestern an die Wand gefahren haben, lassen wir wieder elegant unter den Tisch fallen.

Wir schwenken jetzt weiter zu "Punkt eins", wo erneut zur Befreiung Österreichs am 8. Mai 1945 diskutiert wird. Zu Gast im Studio ist unter anderem Willi Mernyi, der Vorsitzende des Mauthausen-Komitees. Er wird - wie immer im ORF - nur als solcher vorgestellt. Dass Herr Mernyi nebenbei auch seit seinem 17. Lebensjahr SPÖ-Mitglied und dazu Bundesgeschäftsführer der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen ist, hat wie immer niemanden zu interessieren. Er darf im Rotfunk stets als besorgter Experte und unparteiischer Kämpfer gegen den Faschismus auftreten. Dass er selbst natürlich auch parteipolitische Interessen verfolgt - geschenkt. Wer wird denn so kleinlich sein?

Und so darf der gute Willi Mernyi auch die Regierung schimpfen, die das Mauthausen-Gedenken für parteipolitische Zwecke missbrauchen wolle. Was für ein Glück, dass die SPÖ und der edle Willi Mernyi niemals solche abscheulichen Dinge auch nur andenken würden. Grandios. Selbstverständlich wird auch das Rattengedicht als Beweis für die große Nazi-Bedrohung im Jahr 2019 thematisiert, weil ein FPÖ-Funktionär schon wieder Menschen als Ratten dargestellt habe - wie damals. Nur dass der böse, blaue Fiesling sich selbst und seine eigene Familie als die Ratten präsentiert hat, das bleibt natürlich unerwähnt.

Wir hören an dieser Stelle besser auf, sonst würde der "Tag der Freude" am Ende noch zu einem Tag des Kopf-an-die-Wand-Schlagens oder einem Tag der versehentlichen Radio-Sprengungen verkommen. Und das kann doch wohl wirklich niemand wollen...

PS: Wir wollen Ö1 aber nicht Unrecht tun - es gab nicht nur linke Propaganda, sondern auch Religiöses. Bereits um 6.56 Uhr in der Früh wurde Erleuchtendes gesendet: "Gedanken für den Tag - Carla Amina Baghajati über das Fasten im Ramadan". Mahlzeit!