ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Werner Reichel (Ideologie: Mo, 06.05.2019, 22:06)
Wenn Gutmenschen Kinder braten wollen

Hass im Netz ist ein beliebtes Thema, vor allem in den krisengebeutelten linken Altmedien und im ORF. Zum Medienhit wurden Hatespeech und Hetze nach der Silvesternacht 2015/16 in Köln, als die Mainstreammedien die schlimmen Vorfälle tagelang hartnäckig ignorierten, später auch noch verharmlosten und von den alternativen und sozialen Medien dafür als Lügenpresse bloßgestellt wurden.

Sie gelobten Besserung, in Wahrheit war die einzige Konsequenz, die sie aus dieser Blamage zogen, die alternativen und sozialen Medien frontal zu attackieren, um sie zu diskreditieren. Seither reißen die Vorwürfe nicht mehr ab, Facebook, diverse Foren und Blogs seien eine Brutstätte für rechten Hass. Denn der Hass, so das linke Narrativ, kommt fast ausschließlich von rechter Seite.

Sogenannte rechtspopulistische und konservative Politiker haben es sich nach Ansicht der guten Menschen hingegen selbst zuzuschreiben, wenn sie beschimpft und bedroht werden. Deshalb werden Attacken von links gegen Strache und Co. in der Regel von Medien wie dem ORF weitgehend ignoriert. Auch was radikale Muslime im Netz so von sich geben, wird nur thematisiert, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt.

Hass kommt im Netz aber noch von ganz anderer Seite. Darüber berichtet jetzt – man glaubt es kaum – der ORF. Allerdings nur auf seiner wenig frequentierten Wissenschaftsseite. Landwirte werden immer öfter und heftiger von Tierfreunden beschimpft, bedroht und verbal attackiert. Bauern, die Nutztiere halten, werden laut einer Studie des Messerli Forschungsinstituts der Veterinärmedizinischen Universität Wien als Mörder, Tierquäler oder Kriminelle beschimpft.

Das ist aber nicht einmal das Schlimmste: „Es gebe auch immer wieder Holocaustvergleiche und persönliche Kritik, Beschimpfungen oder Drohungen, sogar gegenüber ihren Kindern. Wörtliche Zitate lauten etwa ‚Deine Kinder sollen auch gebraten werden‘ oder die ‚Kinder sollen an Krebs verrecken‘.“

Nette Menschen. Diese Tierschützer. Aber immerhin, in der „Studie wird dies problematisch gesehen“. Schön, dass die Studienautoren es nicht so toll finden, wenn sich ein völlig durchgeknallter Tierschutzextremist gebratene Kinder wünscht. Man darf das aber nicht so eng sehen. Schließlich wählen Tierschützer, die gerne Kinder braten würden oder ihnen den Krebstod wünschen, wohl nicht die FPÖ, sondern eher die Grünen. Und dann sieht die Sache naturgemäß ganz anders aus. Würde jemand aus dem FPÖ-Umfeld auch nur etwas annähernd so Widerliches posten, es gäbe statt einer launigen Kurzmeldung auf science.orf.at eine tagelange Kampagne auf allen ORF-Kanälen.

Außerdem sind die Landwirte auch irgendwie selbst schuld: Denn den Bauern geht es auf Facebook vor allem um einen Dialog über Landwirtschaft bzw. Nutztierhaltung, haben die Studienautoren herausgefunden. Und das halten sie „nicht für unproblematisch“ (so wie das Braten von Kindern): „Denn damit sei in aller Regel weniger ein Austausch auf Augenhöhe zwischen verschiedenen Akteuren gemeint, als vielmehr ein Belehren von Laien - den Bürgern - durch Experten - den Landwirten.“

Na dann. Landwirte zu bedrohen und deren Kinder braten zu wollen ist quasi ein Kavaliersdelikt. Hass ist für den ORF und den linken Mainstream immer nur dann einen medialen Aufschrei und eine Titelgeschichte wert, wenn man ihn für seine politischen Ziele instrumentalisierten kann. Wenn der Klassenfeind, egal ob Konservative, Rechte, Jäger, Konzerne, Unternehmer oder eben Landwirte, betroffen sind, müssen sie eben damit leben. Außerdem: Echte Opfer sind immer nur die Linken und die von ihnen anerkannten Minderheiten. Alle anderen haben Täter zu sein.