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Werner Reichel (Ideologie: Mi, 06.11.2019, 11:28)
Salzburg-Krawalle: Tarnen und Täuschen

Es gibt Ereignisse, über die die linken Mainstreammedien am liebsten gar nicht berichten würden. Wir erinnern uns etwa an die Kölner Silvesternacht 2015/16. Damals wurden Hunderte Frauen Großteils von sogenannten Nafris, Migranten aus Nordafrika, sexuell belästigt. Politik, Behörden und die großen Medien versuchten die Vorfälle zu vertuschen und berichteten erst spät und widerwillig über die massenhaften Übergriffe, als der öffentliche Druck durch die sozialen Medien zu groß wurde.

Ab diesem Zeitpunkt war es Kommunikationsstrategie der politisch korrekten Kräfte, die Ereignisse zu verharmlosen, die Ursachen und Hintergründe zu verschleiern und den öffentlichen Diskurs auf Nebenschauplätze zu verlegen.

Die Multikulti-Apologeten in Medien und Amtsstuben gaben ihr Bestes, um davon abzulenken, dass man sich mit ihrer schrankenlose Willkommenskultur große Probleme ins Land geholt, großes Konfliktpotential geschaffen und irreversible Entwicklungen in Gang gesetzt hat.

Die mediale Aufbereitung der Krawalle von Salzburg ähnelt in vielerlei Hinsicht der Berichterstattung über die Kölner Silvesternacht. Es blieb dem ORF und den anderen Mainstreammedien nichts anders übrig, als relativ ausführlich zu informieren, zumal in den sozialem Medien Handyvideos von den Krawallen kursierten. Allein das FB-Posting von Felix Baumgartner, in dem er den Polizeieinsatz kritisiert und den Staat Österreich als Versager bezeichnet, wurde bisher rund 7.000 Mal geliked und über 4.000 Mal geteilt!

Angesichts solcher Reichweiten und Dimensionen geraten die linken Beschwichtigungsmedien zunehmend in die Rolle der Getriebenen, was den ORF aber nicht daran hindert, seine politische korrekten und linken Grundsätzen hochzuhalten und die Krawalle für seine Seher und Hörer ideologisch aufzubereiten. Es dürfen keinesfalls Zweifel an der neosozialistischen Multikulti-Utopie aufkommen, auch wenn sich die Realität außerhalb der gebührenfinanzierten Anstalt in eine andere Richtung entwickelt.

Die Botschaft, die der ORF trommelt, muss deshalb lauten: Das sei nichts Neues; das sei schon immer so gewesen; das sei nur ein Einzelfall, aus dem sich keinerlei Entwicklungen und Trends ableiten lassen; es gebe sehr viel Ursachen für solche Einzelfälle; was man allerdings mit Sicherheit sagen könne: Sie haben nichts mit jenen Prozessen zu tun, die man selbst 2015 freudig eingeklatscht hat.

Am Dienstag greift der ORF die Salzburger Vorfälle unter anderem in der Sendung „Mittag in Österreich“ auf. Da ist allerdings nur noch von einer „Schlägerei“ die Rede. Selbst den Zusatz „Massen“ lässt man weg, um die durchwegs älteren Zuseher dieses Mittagsmagazins nicht zu sehr zu beunruhigen.

Und wir wissen ja, „Schlägereien“ hat es in Österreich schon immer gegeben. Die gehören quasi zur heimischen Folklore auf Kirtagen und Volksfesten. Totzdem seien alle erstaunt über die Ausschreitungen gewesen, es war nur ein Einzelereignis, wird gleich mehrmals betont.

Zwischen all den Beschwichtigungen und dem Framing blitzt aber selbst in diesem ORF-Beitrag kurz die Realität durch. Da sagt etwa ein freiwilliger Streetworker, der am Rudolfskai unterwegs ist: „Dann hat man die verschiedenen Migrantengruppen da, das hat auch ein Konfliktpotential (…)“

Darauf geht man im ORF-Beitrag nicht näher ein, stattdessen verliert man sich auf Nebenschauplätzen, thematisiert ein angedachtes Parkverbot vor den Lokalen am Rudolfskai. Auch am Abend in „Salzburg heute“ ist die „Schlägerei“ ein Thema. Anmoderiert wird der dazugehörige Beitrag mit: „Es war ein Einzelfall (…)“ Die Wirte seien überrascht gewesen, wie groß das Aggressionspotential in dieser Nacht gewesen sei, heißt es weiter. Auch in diesem Beitrag ist es die Bemerkung eines Interviewten, die ein kurzes Schlaglicht auf die dortigen Zustände wirft. Ein Türsteher, der seit zwölf Jahren am Rudolfs Kai an vorderster Front arbeitet, sagt, dass die Gewaltschwelle immer weiter sinke.

Doch der ORF lenkt einmal mehr elegant und zielsicher auf unverfänglichere Themen über und handelt lang und breit ab, inwieweit das Rauchverbot für die Gewaltproblematik verantwortlich sein könne. In einem ausführlichen Interview stützt ein Magistratsleiter als Vertreter der Stadt Salzburg die ORF-Beschwichtigungsstrategie nach dem Motto: Weitergehen! Hier gibt es nichts zu sehen!

„Einzelereignisse solle man nicht überbewerten“, sagt der gute Mann. Kluge Strategie: Wenn man solche Vorkommnisse stets als „Einzelereignisse“ betrachtet, kann man auch keine Trends, keine Entwicklung ableiten. Genau darum geht es. Man tut so, als ob alles in bester Ordnung sei. Sieht man von „Einzelfällen“ ab.

Zumindest einmal spricht die ORF-Dame, die den Beamten interviewt, „von vielen Jugendgruppen aus unterschiedlichen Kulturkreisen“, die dort unterwegs seien. Die nichtssagende Antwort des Magistratsbeamten: Im öffentlichen Raum, wo unterschiedliche Alters- und Kulturgruppen aufeinanderträfen, könne es schon sein, dass es zu Differenzen komme.

Und so redet und berichtet man weiter um den heißen Brei herum, kündigt an, gründet Arbeitskreise und hofft in Wahrheit nur darauf, dass die Menschen die Sache schnell vergessen. Und dass der nächste Einzelfall, der wieder völlig überraschend kommen wird, etwas länger auf sich warten lässt.