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Werner Reichel (Ideologie: So, 26.01.2020, 11:30)
Der ORF und der Davoser Fotoskandal

Klimaaktivistin ist derzeit der Traumjob für junge Mädels schlechthin. Verständlich. Man kommt in der Welt herum, hat viele Fototermine. Nur, dass man eben nicht die aktuelle Haute Couture, sondern Pappschilder und Pudelhauben trägt, trotz der rasanten Klimaerwärmung. Wichtigste Voraussetzung: Man muss halbwegs putzig aussehen. Weshalb fast alle Klimakinderstars Mädchen sind.

In Davos hat sich die Weltspitze der Klima-Mädchen getroffen. Der Fototermin vor der internationalen Presse wurde zum Skandal. Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) hat ein Foto angeboten, auf dem eine Aktivistin nicht mit am Bild war.

Dieses Mädchen ist aus Uganda. Ein Shitstorm brach über die Agentur herein, man witterte Rassismus. AP entschuldigte sich und erklärte, dass Mädel sei aus bildkompositorischen Gründen weggeschnitten worden.

Auch den ORF regt diese Geschichte dermaßen auf, dass er sie prominent auf seiner Startseite platziert, verlinkt vom ORF-Sender FM4. Der „Jugendsender“, dessen Hörer ihre Jugend schon lange hinter sich haben, schreibt empört: „Vanessa Nakate am linken Bildrand wurde einfach weggeschnitten.“

Skandal. Ansonsten sieht es der ORF ja eher locker, was das kreative Wegschneiden von Inhalten betrifft. Wir erinnern uns: Bei der Tiroler Landtagswahl ist in einem ORF-Beitrag die entscheidende Aussage des FPÖ-Spitzenkandidaten der Schere zum Opfer gefallen, damit der Mann als Nazi dasteht.

Wir erinnern uns, als die linken Mainstreamsender während des Höhepunkts der Einwanderungswelle Bilder von einer Migrantin auf einem ungarischen Bahnhof gezeigt haben, die den Eindruck erweckten, ungarische Sicherheitskräfte wollten ihr ein Kind entreißen. Die vorangegangene und entscheidende Szene, die zeigt, wie ein aggressiver Asylwerber die Frau und ihr Kind attackierte und die Ungarn sie schützen wollten, hat man, sicher auch nur aus bildkompositorische Gründen, weggeschnitten. Die ungarischen Sicherheitskräfte sollten, dem Narrativ der Linken entsprechend, als menschenfeindliche Ungeheuer, die nicht einmal vor Babies haltmachen, rüberkommen.

Die AP wollte aller Wahrscheinlichkeit nach nicht manipulieren. Was hätte sie davon? Rassistisch motiviert war der Schnitt wohl auch nicht. Der naheliegende Grund: Die Aktivistin aus Uganda schaut erwachsen aus, entspricht nicht dem Greta-Kindchen-Schema, mit dem man den Klima-Alarmismus so gut verkaufen und vermarkten kann. Das hat nichts mit der Hautfarbe zu tun. Hätte Nakate Zöpfe und eine Stupsnase, sie wäre auch mit am Bild gewesen.

Das weiß man vermutlich auch bei FM4, aber mit Rassismusvorwürfen kann man den Klimakampf, der nichts anderes als ein Klassenkampf ist, mit mehr Schmackes verkaufen.

Lustig ist allerdings, dass auf dem Bild, das FM4 von den Klimaaktivistinnen veröffentlicht hat, gleich zwei von ihnen weggeschnitten wurden. In diesem Fall scheint das aber wurscht zu sein.