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Werner Reichel (International: Fr, 13.03.2020, 19:26)
ARD, ZDF und Corona: Perfektes Timing

In ganz Europa gibt es derzeit nur ein Thema: Corona. In ganz Europa? Nein, in Deutschland kümmert man sich um die wirklich wichtigen Dinge zuerst. First Things first, wie der Engländer sagt. Corona scheint nicht zu den vorangingen Problemen zu zählen. Angela Merkel war wochenlang auf Tauchstation, was selbst dem ORF nicht entgangen ist: „Deutschland übt sich in Zurückhaltung“

Wie sich die Corona-Epidemie auf die europäische Wirtschaft auswirken wird, was sie unmittelbar und was sie als sogenannter Schwarzer Schwan auslösen wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen, eines steht aber fest: Die Folgen werden dramatisch sein. Arbeitslosigkeit und Firmenpleiten werden in die Höhe schnellen, der Dax wird laut einigen Experten komplett abstürzen, auf unter 3.000. Es ist mit dem Schlimmsten zu rechnen.

In dieser Situation beschließt die deutsche Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), die Rundfunkgebühren für ARD und ZDF kräftig zu erhöhen. Während viele Bürger um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten, nicht wissen, wie es weitergehen wird, dürfen sich die Öffentlich-Rechtlichen über einen zusätzlichen Geldregen freuen. Die Rundfunkgebühr wird von monatlichen € 17,50 auf 18,36 erhöht. Marie-Antoinette lässt grüßen.

Immerhin bekommen die Deutschen etwas für ihr Geld. So haben ARD und ZDF über die Vorfälle in der Silvesternacht 2015/16 in Köln tagelang überhaupt nicht berichtet, dafür hat man zum Ausgleich Menschenjagden auf Migranten in Chemnitz frei erfunden. Um nur zwei Beispiele für den öffentlich-rechtlichen Qualitätsjournalismus anzuführen.

Auch in der Corona-Krise stehen ARD und ZDF geschlossen hinter Angela Merkel, was auch immer sie nicht macht. Genau für diese Haltung, für diese Hofberichterstattung haben sie diesen finanziellen Zuschlag vermutlich bekommen.