ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Werner Reichel (International: So, 14.06.2020, 10:16)
Die anarchistische ORF-Idylle von Seattle

In Seattle haben Linksextremisten und Anarchisten im Zuge der Black-Lives-Matter-Unruhen eine „autonome Zone“ mitten in der 700.000-Einwohner-Stadt errichtet. Mit Zustimmung der demokratischen Bürgermeisterin und ihrer Polizeichefin. Die Polizei hat sogar eine in diesem Stadtteil gelegene Police Station aufgegeben und sich aus diesem Gebiet zurückgezogen.

Auf orf.at ist darüber zu lesen: „In der ‚autonomen Zone‘ habe die Polizei keinen Zugang, es gebe Essen umsonst, und am Abend würden Dokumentationen gezeigt, berichtete die ‚Washington Post‘. Die ‚New York Times‘ sprach von einem Experiment, das teils einem Straßenfest, teils einer Kommune gleiche. Hunderte hätten sich versammelt, um Reden, Gedichte und Musik zu hören.“

Was für eine linke Hippie-Idylle. Der ORF berichtet vor allem über die gefährlichen Gegenspieler dieser Gutmenschen. Also über den finsteren US-Präsidenten, der dieses anarchistische Paradies zerstören möchte. Trump hat es gewagt, die Bürgermeisterin aufzufordern, endlich einzuschreiten. Der ORF titelt: „Trump droht mit Eingreifen in Proteste in Seattle“. Eine von Extremisten besetzte, gestz- und polizeilose Zone mitten in den USA nennt der österreichische Linksfunk „Proteste“. Und so lieblich und friedlich geht es in dieser „autonomen“ Zone nicht zu, wie das ORF, CNN, Washington Post oder New York Times ihren linken Sehern und Lesern vorzugaukeln versuchen.

Hier werden nicht nur Gedichte vorgetragen. Aus nicht ganz so linken Medien erfährt man, dass mit halbautomatischen Gewehren oder Baseballschlägern bewaffnete Linksextremisten durch die Straßen patrouillieren. Es gab schon mehrere Übergriffe. Um das Viertel wurden Absperrungen errichtet.

Die linksextremen Besatzer fordern unter anderem die Abschaffung des Seattle Police Department, die Freilassung aller Gefangenen, die wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt im Gefängnis sitzen, und ein Ende der Immunität für Polizeibeamte.

Die Bürgermeisterin stört das alles nicht: „Das rechtmäßige Versammeln und die Forderung von Rechten stammen aus dem Ersten Verfassungszusatz. Das kann die Gesellschaft besser machen. Das Bestreben echter Gleichheit für farbige Gemeinschaften ist kein Terrorismus – es ist Patriotismus“.

Durkan, die mit der Polizeichefin befreundet ist, sprach sogar von einem Thelma-und-Louise-Moment. Zur Erklärung: Thelma und Louise sind zwei Filmfiguren, die aus Rache an den Männern zu Kriminellen werden. So sehen sich also die Bürgermeisterin und die Polizeichefin einer US-Großstadt.

Das City Journal über die Zustände in Seattle: „The Capitol Hill Autonomous Zone has set a dangerous precedent: armed left-wing activists have asserted their dominance of the streets and established an alternative political authority over a large section of a neighborhood. They have claimed de facto police power over thousands of residents and dozens of businesses — completely outside of the democratic process. In a matter of days, Antifa-affiliated paramilitaries have created a hardened border, established a rudimentary form of government based on principles of intersectional representation, and forcibly removed unfriendly media from the territory.“

Etwas Ähnliches hätte auch unser öffentlich-rechtliches Qualitätsmedium, der ORF, schreiben können. Doch der hält eisern an seinem linken Narrativ vom bösen Trump und den guten Demokraten und Linksextremisten fest. Selbst wenn ganze Stadtteile von bewaffneten Linksextremisten besetzt werden. Alles was nicht in das ORF-Weltbild passt, wird ausgeblendet, das ist in diesem Fall sogar mehr als die halbe Wahrheit. Stellen sie sich vor, die Besatzer von Seattle wären keine bewaffneten Links-, sondern Rechtsextremisten.