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Kurt Ceipek (Ideologie: Mo, 15.06.2020, 22:41)
Die ZiB ohne den Aufreger des Tages

Zu den immer beliebter werdenden Spielen bei Medienkennern wird die Servus-ZiB-Nachrichtenwette. Die geht so: Man sieht sich die Servus-Nachrichten um 19:20 Uhr an. Wenn man dort einen richtigen Aufreger entdeckt, der Rot oder Grün oder linken NGOs oder dem Heer der Willkommensklatscher und Islamistenfreunde schaden könnte, dann kann man darauf wetten, dass die ZiB 1 diese Meldung unter den Teppich kehren wird. Man gewinnt diese Wette fast immer, wenn man einen Naiv-Dummen findet, der dagegen wettet. Die werden allerdings immer seltener.

Aufreger des Tages war ein Urteil des Wiener Verwaltungsgerichts, dass dem 27-jährigen Azad G., einem Kämpfer für den mörderischen Islamischen Staat, die österreichische Staatsbürgerschaft nicht entzogen werden dürfe, weil nicht nachweisbar sei, dass der Mann auch eine türkische Staatsbürgerschaft habe.

Der „Austro-Türke“ hatte im Jahr 2013 seine Liebe zum Sozialstaat Österreich bewiesen und ausgekostet. Er war zwischendurch aus Syrien nach Wien zurückgekehrt, um sich in einem heimischen Spital eine im Kampf erlittene Schussverletzung behandeln zu lassen. Um in dieser Zeit nicht darben zu müssen, kassierte er in einem Jahr mehr als 12.000 Euro an Sozialhilfe. Mit diesem Sozialnetz als Absicherung macht die Jagd auf „Ungläubige“ natürlich noch mehr Spaß. Der Mann bleibt österreichischer Staatsbürger.

Servus TV berichtete darüber in der kurzen und kompakten Nachrichtensendung unaufgeregt und ließ auch die Vizepräsidentin des Gerichts zu Wort kommen und ihre Sicht der Dinge erläutern.

 Für die ZiB-Redaktion war das – wenig überraschend – für die Österreicher nicht zumutbar oder nicht interessant genug. Jedenfalls schaffte es dieser Aufreger nicht einmal in die Kurznachrichten. Ausrede beim ORF für solche Vorkommnisse ist meist, dass man eine so lokale Meldung nur in den Wien-Nachrichten bringen könne. Aber auch in Wien heute war kein Wort zu dem aufsehenerregenden Urteil zu hören. Lediglich auf der Wien-Seite von ORF.at konnte man die Meldung nach aufmerksamer Suche finden.

Im ORF-Gesetz ist zu lesen: „Der Österreichische Rundfunk hat durch die Gesamtheit seiner verbreiteten Programme und Angebote zu sorgen für (§4 Punkt 1): die umfassende Information über alle wichtigen politischen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Fragen.“

Jeder Zwangsgebührenzahler kann selbst beurteilen, ob der ORF mit seinem Milliardenbudget dieser Aufgabe auch nur einigermaßen nachkommt.