ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Werner Reichel (Ideologie: Mo, 16.11.2020, 09:10)
Corona-Starthilfe für Öko-Kommunismus

Ein Grund, warum der ORF den totalen Lockdown mit solcher Inbrunst unterstützt und rund um die Uhr propagiert: Man hofft offenbar auf einen Zusammenbruch der Wirtschaft, auf einen Totalcrash. So wie der grüne Vorarlberger Landesrat Johannes Rauch. Der gute Mann ist offenbar so von den sich durch den Lockdown bietenden politischen Möglichkeiten elektrisiert, dass er etwas zu weit über das Ziel hinausgeschossen ist. Via Twitter verkündete er: „Wenn Lockdown verschärft wird, kann es nicht sein, dass zwar alle Schulen schließen, aber Produktionsbetriebe weiterlaufen.“ Das verstehen Linke vermutlich unter sozialer Gerechtigkeit und kluger Politik.

Ja, das hätten Menschen wie Rauch gerne: Einfach alles was größer und komplexer als ein Biobauernhof, eine Fahrradwerkstatt oder ein Müsli-Vertrieb und unabhängiger als die ÖBB oder der ORF ist, einfach zusperren. Bei der Autoindustrie hat man das auch ohne Corona schon fast geschafft.

Schließlich bekommt Herr Rauch, egal ob die Produktionsbetriebe laufen oder nicht, sein fürstliches Politikergehalt. Und die ORFler ihre fetten Gebühren. Und weil sie wie alle Neulinken an die Modern Monetary Theory glauben – unabhängig davon, ob sie sie kennen und/oder verstehen –, kommt ihnen gar nicht in den Sinn, dass auch ihr staatlich geschützter Bereich durch den Lockdown massiv gefährdet ist.

Den ORF-Redakteuren gefällt jedenfalls das Herunterfahren der Wirtschaft. Sie träumen von einem sozialistischen Neustart, nachdem man den bösen Kapitalismus ausgeschaltet hat. orf.at macht heute mit einer großen Geschichte auf: „Wir können die Spielregeln ändern“.

Und weiter im Text: „Die Coronavirus-Pandemie hat die Welt auf den Kopf gestellt, nichts scheint mehr so zu sein, wie es einmal war. Viele sehen aber genau darin die Chance eines großen Neubeginns – nicht zuletzt von unserer Wirtschaft.“ Dieser „Neubeginn“, den „viele wollen“, ist nichts anderes als ein neu verpackter Sozialismus, als Planwirtschaft und Kollektivismus.

Damit es nicht so auffällt, immerhin hat diese Ideologie bisher rund 100 Millionen Menschen das Leben gekostet, motzt man seine ranzigen Ideen mit politisch korrektem Neusprech auf.

Die Dame, so eine Art Universalgelehrte, die im ORF ihre „neuen Ideen“ ungefiltert verbreiten darf, nennt ihr sozialistisches Modell „Caring Economy of Partnerism“. Die „Fürsorgliche Wirtschaft“ ist also nach der „Gemeinwohl-Ökonomie“ die nächste linke Sau, die man durch das Mediendorf treibt. Karl Marx für Sozialarbeiterinnen und Soziologie-Bachelors. Da ist etwa vom „achtsamen Umgang mit wertvollem Human- und Natur-Kapital“ oder vom „wahren Wohlstand“ die Rede. Die üblichen Weaselwords, das übliche geistlose Geschwurbel.

Die Dame, die da vom ORF so großen Raum bekommt, propagiert einen wenig originellen Öko-Kommunismus. Nebenbei will sie – auch ganz neu und innovativ – Geschlechterrollen überwinden und „ein besseres Leben für alle“.

Der ORF kommt zu dem Schluss: „Mit ihrer Arbeit möchte sie dazu beitragen, die auf dem Kopf stehende Realität wiederaufzurichten. Diesmal aber mit der richtigen Seite nach oben. Ja, ja, das wollten viele andere vor ihr auch. Ein besseres Leben für alle ist dabei allerdings noch nie herausgekommen, sondern immer nur Krieg, Unterdrückung, Massenmorde, Leid und Elend. Aber diesmal – und mit Corona-Starthilfe – wird das nächste sozialistische Experiment, das auf einem gerade scheiternden sozialistischen Experiment aufsetzt, ganz sicher klappen. Zumindest wird sich der ORF darum bemühen.