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Werner Reichel (Ideologie: So, 02.05.2021, 13:10)
ORF: Solche und solche Demos

Demo ist nicht gleich Demo. Es kommt drauf an, wer wofür oder wogegen demonstriert. Zur Veranschaulichung zwei ORF-Berichte (jeweils die ersten ca. 15 Zeilen). Text 1: ORF-Bericht über die große „Corona“-Demo in Wien Ende Jänner (Verletzte, Festnahmen und Politstreit)  Text 2: Bericht über die 1. Mai-Demo von linken „Aktivisten“ in Wien (11. Festnahmen bei 1.-Mai-Demo).

Finden Sie die Unterschiede:

Text1:

„Insgesamt zwei Beamte seien gestürzt, zwei seien durch ‚fremde Gewalt‘ verletzt worden, sagte Nehammer am Sonntagabend bei einer Pressekonferenz mit Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl. ‚Dieser Einsatz war für die Polizisten alles andere als ein Spaziergang‘, so der Minister. Der Einsatz der Polizei sei erst um 19.30 Uhr beendet gewesen. Insgesamt habe sich ein ‚verheerendes Bild gezeigt‘. An den Versammlungen hätten Hooligans, Personen aus der rechtsradikalen Szene, aber auch Familien teilgenommen. Die Polizisten hätten gute Arbeit geleistet, betonte Nehammer. Unter den Festgenommenen ist Medienberichten zufolge auch Martin Rutter (…). Er soll versucht haben, einen Beamten zu verletzen. (...) Anfangs hatten sich zunächst ein paar hundert Menschen noch recht friedlich – wenn auch weitgehend unter Missachtung des Masken- und Abstandsgebots – versammelt. Mit zunehmendem Zustrom wurde die Stimmung aggressiver, die „Spaziergänger“ stürmten den für Autos zunächst nicht gesperrten Ring."

 Text2:

„Rund 20 Demonstrationen waren an diesem Tag angemeldet, bei allen anderen ging es laut Polizei friedlich zu. Im Zuge einer Marschkundgebung vom Bahnhof Ottakring weg kam es aber schon recht früh zu vereinzelten Verstößen gegen das Pyrotechnikgesetz. Im Park versuchten Kundgebungsteilnehmer, das Baugerüst einer Kirche zu erklettern, um Transparente anzubringen. Als die Polizei eingriff, sollen Einsatzkräfte mit Glasflaschen und Dosen beworfen worden sein. Aufgrund gewalttätiger Angriffe habe man Pfefferspray einsetzen müssen, berichtete die Exekutive. Rasch habe man das Geschehen unter Kontrolle bringen können, hieß es tags danach. In Sozialen Netzwerken wird jedoch ein anderes Bild gezeichnet, Unbeteiligte sollen durch den Pfefferspray-Einsatz verletzt und beim Einschreiten der Polizei niedergestoßen worden sein.“

Direkt darunter ist der Tweet einer weit links stehenden Gruppierung als Beleg abgebildet: Nachdem Studierende ein Transparent auf dem Gerüst der Votivkirche hissten, eskalierte die Polizei die Situation. Es kam zu massivem Gewalteinsatz, Verfolgungsjagden, Verhaftungen und Pfeffersprayeinsatz, auch gegen Journalist:innen.“