ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Werner Reichel (International: Do, 08.07.2021, 16:24)
EM-Finale in der ARD: Feminismus statt Kompetenz

Die Medien feiern es als kleine Sensation. Erstmals wird eine Frau das Finale einer Fußball-EM im öffentlich-rechtlichen Rundfunk moderieren. Julia Metzner wurde die Ehre zu Teil, für die ARD-Radios das Spiel Italien gegen England kommentieren zu dürfen. Sie hält das für einen „Riesen-Meilenstein im Sportjournalismus“. Nicht, weil sie so talentiert oder es der sehnliche Wunsch der deutschen Fußballfans wäre, sondern einzig und allein, weil sie eine Frau ist. Als Quoten-Kommentatorin ist man auch gegen jede Art von Kritik geschützt, die kann sofort als Sexismus und Hass abgetan werden.

Auch die ARD verkündet: „Diese Entscheidungen soll den Wunsch unterstreichen, Frauen im Sportjournalismus weiterhin zu fördern.“ Es geht also um Ideologie, um Gesellschaftspolitik, nicht um die Fußballfans, um die Gebührenzahler, nicht um den Sport. Alles was mit Männern in Verbindung gebracht wird, als typisch männlich gilt, muss in unserer Gesellschaft zwanghaft verweiblicht werden. So wie das Militär, wo es mittlerweile nicht mehr um Landesverteidigung, sondern um Geschlechtergerechtigkeit, Kinderbetreuung und Uniformen für Schwangere geht.

Die eigentliche Aufgabe des Heers kommt, wenn überhaupt, erst an zweiter Stelle. Auch bei der ARD-Entscheidung ging es nicht darum, den geeignetsten Moderator auszuwählen. Grundsätzlich wirken männliche Stimmen kompetenter. Sprachwirkungsforscher Dr. Hartwig Eckert: „In der Tat, es ist so: Der Mensch mag dunkle Stimmen lieber. Man schreibt ihnen Souveränität und Macht zu. Man fühlt sich in Gegenwart einer dunklen Stimme wohler, da die mit ihr assoziierte Souveränität beschützend wirkt.“

Das kommt besonders zum Tragen, wenn, wie bei Sportmoderationen Emotionen transportiert werden und es auch laut werden kann. Denn bei Frauen gilt: je lauter, desto höher.

Das kann, wenn Frau Metzner ein Tor der deutschen Mannschaft bejubelt, für die Ohren ziemlich unangenehm werden. Der SWR hat einen Fernsehbeitrag über die Fußballkommentatorin gezeigt, wo ihre schrillen Torjubel zu hören sind. Auch für Feministinnen dürfte das unangenehm sein, doch die sehen sich ohnehin keine Männerfußballspiele an.

Das hat nicht mit Sexismus zu tun, es gibt Aufgaben, für die Männer und Aufgaben, für die Frauen besser geeignet sind. Das nennt man Arbeitsteilung. Es geht beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk schon lange nicht mehr darum, ein auf die Bedürfnisse und Interessen der Konsumenten abgestimmtes Produkt abzuliefern, sondern sie zu erziehen. Das gilt nicht nur für Unterhaltungs- und Nachrichtenformate, sondern auch für den Fußball.