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Werner Reichel (International: Do, 07.10.2021, 08:20)
RTL-Supertalent: Keine Quoten mit Quotenmenschen

Samstagabend beim Durchzappen: fünf Minuten „RTL Supertalent“. In der Mitte der neuen Jury sitzt eine langhaarige Transe mit Vollbart, eine Conchita Wurst für Arme, daneben eine übergewichtige schwarze Tänzerin. Eine Zusammensetzung wie aus dem Gender-Lehrbuch: bunt, divers, multikulturell und schwul.

Über viele Jahre war Dieter Bohlen das Gesicht der Castingshow, bescherte RTL Traumquoten. Doch als alter, weißer Mann mit lockeren Sprüchen passte Bohlen nicht mehr in die bis zum Erbrechen politisch korrekte Medien- und Unterhaltungsbranche. Obwohl oder gerade weil er beim Publikum so beliebt war.

RTL hat die Rechnung ohne die Zuseher gemacht. Das politisch korrekt umgebaute Supertalent floppte fürchterlich. Nicht einmal 2,3 Millionen wollten den Showauftakt sehen. Das ist der schlechteste Wert in der Geschichte dieses RTL-Formats. Und es wird weiter steil bergab gehen, zumal am Beginn einer neuen Staffel die Quoten in der Regel höher sind. Und die Reaktionen der Zuseher im Internet waren katastrophal. RTL hat ohne jede Not eines seine Quotenflaggschiff versenkt.

Das bedeutet nicht nur einen Einbruch bei den Werbeeinnahmen, sondern auch einen Imageverlust. Man muss sich eben entscheiden: Will man beim Publikum oder bei linken Ideologen gut ankommen.

Zweiteres kann teuer werden, können sich langfristig nur mit Zwangsgebühren finanzierte Sender leisten. Trotzdem wird RTL diese Linie weiterfahren. Der soziale und politische Druck ist offenbar größer als der wirtschaftliche. Lieber auf Einnahmen verzichten als bei den politisch korrekten Meinungs- und Sittenwächtern anzuecken.

Die alten, weißen Männer werden in den Medien, wie auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen, entsorgt und durch bunte Quoten-Menschen ersetzt. Selbst wenn diese keine Quoten bringen. Nicht mehr Talent, sondern Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung etc. sind in diesen Zeiten wichtig. Auch beim Supertalent.