ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Rubriken

Archiv

Werner Reichel (Formate: Mo, 05.06.2023, 07:41)
Neusiedl ohne See: ORF-Panikmache für die Grünen

Wenn sich die Realität nicht an das Drehbuch der Linken hält, müssen die Ideologen in den Medien nachhelfen. Das Nachrichtenmagazin „Stern“ berichtet vor wenigen Wochen, dass der Gardasee nur noch zu 38 Prozent gefüllt sei. Eine Zeitungsente, die von fast allen deutschsprachigen Mainstreammedien ungeprüft übernommen wurde. Der Pegel des Gardasees liegt aktuell nur knapp unter dem langjährigen Mittelwert und deutlich über den niedrigen Wasserständen der Jahre 1997, 2007 und 2017. Trotzdem war in der deutschen Presse wochenlang vom austrocknenden See in Norditalien die Rede.

Diese Umkehrung der Realität und erfolgreiche Panikmache des „Sterns“ hat vermutlich den ORF und Hanno Settele inspiriert, etwas Ähnliches zu versuchen. Der heimische Linksfunk hat vergangene Woche eine „Doku“ über den ausgetrockneten Neusiedler See ausgestrahlt. Weil der See aber gut gefüllt ist, der Wasserpegel sogar über dem des Vorjahres liegt, mussten die ORF-Volkserzieher der Realität auf die Sprünge helfen.

Wenn Linke Ungeheuerlichkeiten verbreiten wollen, setzen sie gern das Vehikel der Satire ein, denn Satire darf bekanntlich alles, vorausgesetzt sie kommt von links. Dann darf man sogar indirekt zum Mord an nichtlinken Politikern aufrufen: „Ich glaube, wenn man Haider derzeit stoppen wollte, dann müsste man ihn erschießen“, stellten die beiden ORF-Clowns Stermann & Grissemann 1999 fest. Nennenswerte Folgen hatte diese Aussage, gefallen in einem „satirischen Interview“, für das öffentlich-rechtliche Duo nicht.

Mit Hilfe von Satire können Linke und ORF also wirklich alles verpacken. Deshalb hat der Gebührenfunk seinen Traum von der burgenländischen Klimaapokalypse als "satirischen Film“ bezeichnet, ihn allerdings nicht als solchen adäquat gekennzeichnet. Im Gegenteil. Man hat ihn in besonders perfider Weise im Rahmen der bekannten Dokumentationsreihe „Dok1“ ausgestrahlt. Der ORF hat, so scheint es jedenfalls, die Bürger gezielt hinters Licht geführt, sie in Angst und Schrecken versetzt oder, wie man es am Küniglberg wohl sieht, ihnen mit Hilfe eines Tricks das richtige Klimabewusstsein vermittelt.

So ein ausgetrockneter See gibt den linken Klimafanatikern nach einem feuchtkühlen Mai und der kläglichen politischen Performance der Grünen wieder neuen Auftrieb, so die Überlegung dahinter. Der ORF liegt damit auf Linie der deutschen Grünen, von denen einige vor wenigen Tagen öffentlich Waldbrände herbeigesehnt hatten, damit ihre miesen Umfragewerte endlich wieder nach oben gehen.

Der ORF schreibt auf seiner Mediathek: „‚Neusiedl ohne See‘ ist die erste Dok1, die in der Zukunft spielt. Ein Film nach wahren Begebenheiten. Mehr oder weniger. Also fast.“ Anders ausgedrückt: Die ORF-Weltuntergangspropheten sehnen die Vorboten der von ihnen erhofften Klima-Apokalypse herbei, denn die Panik, die man mit solchen Angstkulissen erzeugen kann, ist der Treibstoff für die Etablierung der linken Klimaideologie und die Grundlage für den linken Umbau der Gesellschaft: „Die Mockumentary ‚Neusiedl ohne See‘ ist ein filmisch-satirisches Gedankenexperiment“, so der ORF

Dass man dieses Experiment, das nicht auf wissenschaftlichen Grundlagen aufbaut, sondern den Köpfen linker Klimahysteriker entsprungen ist, ohne adäquate Kennzeichnung in einer Dokumentationsreihe im Hauptabendprogramm ausgestrahlt hat, ist an Verantwortungslosigkeit kaum zu überbieten, und müsste die ORF-Aufsichtsbehörde, die KommAustria, auf den Plan rufen. Doch dieser linke Hilfsverein, wird gegen die gezielte Irreführung der Zuseher vermutlich nichts unternehmen, selbst wenn jemand den ORF diesbezüglich anzeigen würde.

Viele Zuseher haben die computergenerierten Bilder des ausgetrockneten Sees – wie vom ORF intendiert – für real gehalten. Man hat nicht nur darauf vergessen, diese linke ORF-Dystopie für die Zuseher klar als solche zu kennzeichnen, man hat absichtlich den Eindruck erweckt, es handle sich um eine Dokumentation. Der ORF hat dabei auf die Macht der TV-Bilder und auf seine bei vielen – vor allem älteren Bürgern – nach wie vor vorhandenen Autorität gebaut.

Mit Erfolg. Nach der Ausstrahlung des Machwerks gab es bei den Tourismusbetrieben im Burgenland eine Stornowelle, berichtet der Burgenland-Tourismus-Geschäftsführer Didi Tunkel: „Um es salopp und vielleicht überspitzt zu formulieren: mit einem bestenfalls als Science Fiction oder Satire zu beschreibenden Format, das der ORF tatsächlich als „Doku & Reportage“ tituliert und im Hauptabendprogramm sendet, werden gerade Arbeitsplätze und Existenzen vernichtet. Mit diesen dystopisch künstlich gestalteten Bilderwelten einer schwarzgemalten ,falschen Realität' haben Sie den Bogen aus unserer Sicht bei weitem überspannt.“

Dem mit Zwangsgebühren gemästeten ORF, die unter anderem von Menschen stammen, die in burgenländischen Tourismusbetrieben ihr Geld verdienen, ist diese Kritik nicht nur völlig gleichgültig, man macht sich sogar über jene Menschen lustig, die nach der Ausstrahlung dieser Doku um Buchungen und ihre berufliche Existenz bangen müssen. Auf Twitter verhöhnt Settele seine Kritiker nach Ausstrahlung der Fake-Doku mit: "Mission Accomplished" (Auftrag erledigt).

Der Auftrag war, die Menschen zu täuschen, ihnen linke Ängste und Neurosen als Realität zu verkaufen. Dass es sich um eine Satire handeln soll, wird erst am Ende der Sendung aufgelöst. Wenn sich der ORF nun scheinheilig darauf beruft, ist das eine weitere Verhöhnung, denn niemand kann davon ausgehen, dass sich die Zuseher so ein Machwerk bis zu Ende ansehen. Diese rotzfreche und abgehobene Haltung zeigt, wie gefährlich und verantwortungslos es ist, einer solchen von Linken unterwanderten Medienanstalt zu viel Macht und Geld zuzugestehen, wie das die türkis-grüne Regierung mit ihrer Haushalsabgabe gerade macht.

Dass der ORF beides skrupellos für seine politischen Ziele missbraucht, hat er mit dieser „Satire“ einmal mehr eindrücklich bewiesen. Dass die burgenländischen Tourismusbetriebe vermutlich keine Klage wegen Kreditschädigung gegen den ORF einbringen werden, unterstreicht, dessen Macht. Selbst nach einem solch enormen, vom Linksfunk verursachten Schaden wollen sich die burgenländischen Tourismusbetriebe wohl nicht mit dem übermächtigen ORF anlegen. Das Risiko scheint ihnen zu groß zu sein. Wer eine solche Macht und politische Narrenfreiheit besitzt, nutzt sie auch schamlos aus.