Sie können einfach nicht anders. ORF-Redakteure haben den unstillbaren Drang, andere Menschen mit ihrer linken Ideologie zu belästigen und mit ihrer moralinsauren Lebenseinstellung zwangszubeglücken, ganz egal worum es geht. Eigenverantwortung, Selbstständigkeit und Freiheit sind in der geschützten Werkstätte am Küniglberg Fremdwörter. Für alles muss es Regeln, Gesetze und Vorschriften geben. Dass die Österreicher bzw. EU-Bürger noch immer weitgehend selbstständig entscheiden dürfen, was sie essen und wie sie sich ernähren, ist für solche Menschen offenbar eine riesiger Missstand, der schnellsten beseitigt gehört.
Schließlich weiß der gemeine ORF-Journalist, so wie seine Kollegen in der linken Mainstreampresse, wesentlich besser, was für uns einfache Menschen da draußen gut und gesund ist. Deshalb steht seit einiger Zeit die „gesunde“ Ernährung ganz oben auf ihrer Agenda. Die größten Feinde bei diesem Kreuzzug sind Fleisch und Zucker.
Zucker ist eine Volksdroge, klärt der ORF in "am Schauplatz" auf. Und während man einen Landwirt zeigt, der vom Anbau dieser Droge lebt, erfährt man: „Reich wird man als Rübenbauer nicht, den Profit machen andere.“ Ja, da geht es dem Niederösterreicher nicht anders, als dem Kokapflücker in Bolivien oder dem Mohnbauern in Myanmar.
Die fiesen Zuckerdealer, die uns alle abhängig machen wollen, um sich damit ihre Taschen mit Geld vollstopfen zu können, das sind die bösen Großkonzerne. Die wollen nämlich Profit machen, hat der ORF bei seinen Recherchen herausgefunden. Dass freie Marktwirtschaft grundsätzlich so funktioniert, hat sich bis zur Zwangsgebührenanstalt am Küniglberg offenbar noch nicht herumgesprochen.
Und wer wird dabei vor den Vorhang gezerrt? Bingo! Nestle und natürlich Coca Cola. Daneben blendet man auch immer wieder kurze Bilder von Hamburgern und Pommes ein, auf Bösewicht McDonalds konnte man einfach nicht verzichten.
Nun sind Limonaden wie Almdudler, Himbeerkracherl oder Schartner Bombe auch picksüß, aber als Feind, den sich die ORF-Redakteure mutig entgegenstellen, gibt der US-Konzern eben doch mehr her. Mit der Konditorei ums Eck und ihren Punschkrapferln und Kardinalsschnitten würde diese Inszenierung nur leidlich funktionieren.
Als Opfer der globalen Zuckermafia und des amerikanischen Imperialismus werden zwei extrem übergewichtige ältere Herrschaften präsentiert.
Spätestens ab hier sollte der selbstdenkende TV-Zuseher erkennen, nicht der Zucker ist das Problem, sondern Menschen, die hemmungslos Süßes in sich hineinstopfen. Dafür ist jeder selbst verantwortlich und für Kinder sind es deren Eltern. Aber es ist eben sehr bequem, jegliche Verantwortung abzuschieben und mit den Fingern auf die ewig gleichen Bösewichter zu zeigen.
Nun ist nichts dagegen einzuwenden, eine informative und kritische Sendung über Zucker zu bringen, aber das geht auch mit weniger linker Ideologie, ohne die ewig gleichen und abgedroschenen Klischees, ohne dümmlichen Antiamerikanismus und dieser tiefverwurzelten Wirtschaftsfeindlichkeit.
Schade übrigens, dass der ORF Boliviens Präsident Evo Morales nicht zum Thema interviewt hat. Der Held der Linken erklärte nämlich beim alternativen Klimagipfel, dass Coca Cola sich besser zum Reinigen von Abflussrohren, als zum Trinken eigne. Außerdem warnt Morales davor, dass Hähnchen mit Pommes schwul machen würden.