Na damit hatte der Grüne Kärntner Umweltlandesrat Rolf Holub wohl nicht gerechnet: In der ZiB22 beutelte ihn Armin Wolf so richtig her, wie er es normalerweise nur mit bösen Blauen oder Schwarzen zu tun pflegt. Es ging um den verwirrenden HCB-Skandal in Kärnten, bei dem jeden Tag neue Details, aber immer weniger nachvollziehbare Zusammenhänge bekannt werden.
So sollen die ersten erhöhten Messwerte bereits am 18. März bekannt geworden sein; die Beamten der Kärntner Landesregierung hielten es scheinbar aber nicht für nötig, ihren obersten Chef bis November zu informieren. Entsprechend verworren auch Holubs Aussagen, der logisch verständliche Fakten durch steten Redefluss zu kompensieren suchte, was Wolf wiederholt durch scharfe Ermahnungen beendete („Wenn sie so lange reden, haben wir keine Zeit mehr für andere Beiträge).
Immerhin bekam der Grüne ausreichend Platz für den Versuch, den potentiellen Umweltskandal zu erklären. Dass ihm dies nur mäßig gelang, lag eher nicht an Wolf, denn der fragte mehrfach ganz gezielt nach. Aber scheinbar gab es hier sehr lange sehr wenig amtliche Kooperation. Und einen falsch ausgelegten und kaum kontrollierten amtlichen Bescheid zur Verbrennung des kontaminierten Blaukalkes bei viel zu niedrigen Temperaturen. Ob der ganze HCB-Wirbel gerechtfertigt oder nur aufgebauschte Hysterie ist, ging aus dem ganzen Beitrag nicht hervor.
Aber egal, ob Bevölkerung und Konsumenten hier tatsächlich nennenswerte Mengen des Giftes in sich aufnahmen oder nicht – eine große Gruppe bleibt schon jetzt ganz sicher auf der Strecke: die regionalen Bauern, Molkereien und Lebensmittelproduzenten. Es wird Jahre dauern, bis hier wieder Vertrauen hergestellt ist. Das und auch allfällige Hilfsmaßnahmen herauszukitzeln, gelang Wolf trotz alle Schärfe leider nicht. Schade um den langen Wortschwall der Herrn Holub, der in erster Linie sich selbst reinwaschen wollte.