„Der ORF ist wirklich abhängig von den Politikern. Und ich weiß, wovon ich spreche. Alles andere ist Larifari“, sagt der ehemalige ORF-Chef Thaddäus "Teddy" Podgorski anlässlich seines 80 Geburtstags im Interview mit dem Standard.
Das Ergebnis dieser Abhängigkeit kann man täglich im ORF bestaunen. In der ZiB2 erklärt der rote Notenbankgouverneur Ewald Novotny, dass ein Grexit für Griechenland, Europa und auch Österreich ganz schlimme Folgen haben würde. Soll heißen, liebe Österreicher, wir werden auch weiterhin euer Geld in ein Fass ohne Boden pumpen.
Die Moderatorin mit schwerer linker Schlagseite, Lou Lorenz-Dittlbacher, nimmt Novotnys Feststellung als in Stein gemeißelte Tatsache hin und fragt nicht weiter nach. Schließlich vertritt der Gouverneur ja die Meinung seines Bundeskanzlers Werner Faymann.
Fast parallel dazu analysiert in der ZDF-Diskussionssendung von Maybrit Illner Hans-Werner Sinn vom Münchner ifo-Institut die Griechenlandkrise. Was für ein Unterschied.
In dieser ZiB2 widmet sich der ORF auch einem seiner Leib-und-Magen-Themen: dem Rassismus in den USA. Diesmal geht es aber nicht um böse weiße Polizisten, sondern um die Gefängnisse. Der Zuseher erfährt einmal mehr, dass die amerikanische Justiz ungerecht und rassistisch sei. Begründung: In den US-Gefängnissen sitzen überdurchschnittlich viele Schwarze und Latinos.
Und das liegt nach der Logik des Rotfunks ausschließlich an rassistischen Polizisten, Staatsanwälten und Richtern. Andere Gründe und Ursachen werden nicht einmal angedacht. Mit dieser Meinung liegt man mehr oder weniger auf Obama-Linie. Aber was kann man gegen diese „Ungerechtigkeit“ tun?
Einfach per Losentscheid unschuldige weiße und asiatische Amerikaner einsperren, um das Verhältnis auszugleichen? Das ist schwer umzusetzen und selbst für Linke zu obskur. Also geht nur die andere mögliche Variante: Weniger Schwarze und Latinos einsperren und seien sie noch so kriminell. Das ist aber ungefähr so gerecht wie Varinate 1. Egal ob Griechenland oder USA, die Probleme und Ungerechtigkeiten auf dieser Welt ließen sich so einfach lösen, man sollte nur mehr auf den ORF hören.