Nach einem als hilflose Belangsendung für den Ex-Bundeskanzler angelegten Mittagsjournal auf Ö1 ist die Reaktion im Rundfunk schon ein wenig seltsam. Wenn man schon soooo brav Hofberichterstattung betreibt, dann hätte die SPÖ doch ein bisserl besser kooperieren können mit der Journal-Redaktion. In dieser heißen Phase.
Möchte man meinen, war aber nicht so.
Die Zusammenarbeit zwischen der Bundes-SP und den jeweiligen Dittlbachers (Name steht für die vielen namenlosen Parteisoldaten im Sold des ORF) funktioniert ansonsten ganz gut.
Das ist jetzt keine Unterstellung, das ist schlichtweg der Befund nach jahrelangem ORF-Konsum.
Deshalb verwundert der O-Ton eines Moderators (hier im konkreten Fall im vielleicht doch noch ein wenig schwarz-dominierten Landesstudio Linz). Der Rücktritt von Werner F. als Kanzler und Parteiobmann sei aus völlig „heiterem Himmel“ erfolgt.
Jetzt keck (ja ich gebs zu) geschlussfolgert: So sieht also heiterer Himmel in der SP aus und so gut informiert, ahnungslos geben sich Moderatoren im ORF nach dem Rücktritt, des schon ziemlich lang angezählten Bundeskanzlers. Das nenn ich News-Kompetenz. Oder besser Wirklichkeits-Verweigerung.
Selbst noch jetzt, nach dem Fall des Herrn Faymann. Nach dem „so wirklich völlig überraschenden“ Rücktritt. Aus dem „heitersten Himmel“ heraus.