Der ORF beschäftigt sich in dieser Doku mit dem Heimat-Begriff. Und er tut das genau so, wie man es vom ihm erwartet. Die Staatsfunk-Propaganda ist so simpel gestrickt, so durchschaubar und holzschnittartig, dass man bei allen Produktionen, egal ob es sich um Unterhaltung, Kinder- oder Informationsendungen handelt, immer schon vorher weiß, wie der ORF sich dem jeweiligen Thema nähert, wie er es aufbereitet und welche Botschaften er vermitteln möchte. Das ORF-Programm ist ungefähr so überraschend und spannend, wie die 477ste Wiederholung einer Waltons-Folge. Gut Nacht, John-Boy. Gute Nacht, ORF.
Es ist deshalb eigentlich müßig, über diese Doku etwas zu schreiben. Ja, geschätzter ORF-Watch-Leser, die Sendung war genau so, wie man es von einer solchen ORF-Doku erwartet. mit all den bekannten Zutaten, Stereotypen (Bingo, auch der gut integrierte Vorzeigemigrant hat nicht gefehlt) und allen andern charakteristischen Stilmittel propagandistischer Sinnvermittlung. Kann man den ORF-Redakteuren keinen Fortbildungskurs in Russland oder zumindest bei der ARD spendieren?
Deshalb hier nur die Kurzfassung. Heimat ist nicht grundsätzlich böse und voll Nazi, es kommt darauf an, wer von Heimat spricht. Wenn „gute“ Menschen, also alle Angehörigen der politisch-korrekten Wir-Gruppe, den Heimatbegriff nun für sich entdecken, ihn für ihre (politischen) Zwecke missbrauchen und ihn mit etwas Regenbogen-Diversity-Gender-Geschwurbel aufmotzen, dann findet das selbstredend auch der ORF voll super. Tut er ja schließlich auch. Einfach mal eine Folge Bergdoktor gucken. Linke Volkspädagogik verpackt in Dirndl, Lederhose, Herz-Schmerz, mit viel Bergen rundherum. Fertig.
Und dann gibt es da noch die Anderen. Die, die nicht zur braven Wir-Gruppe gehören. Also die Vollpfosten, denen Heimat tatsächlich etwas bedeutet und natürlich die von irrationalen Ängsten zerfressenen rechten Untermenschen. Diese grölenden Figuren werden, sollten sie zu Wort kommen, im paternalistischen Tonfall interviewt und vorgeführt. Business as usual. Und was lernt Zuseher?
Wenn Alexander Van der Bellen mit Hund auf grünstichigen Wahlkampfplakaten einen auf Heimat macht, dann ist das gut so. Ist zwar nur ein Schmäh, aber es dient der guten Sache. Wenn Norbert Hofer hingegen das Wort Heimat auch nur in den Mund nimmt, dann ist das bereits der erste Schritt zur Errichtung einer menschenverachtenden Lederhosen-Diktatur.