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Andreas Hamberger (ORF1 Fr, 03.03.2017, 20:15)
Maximilian. Das Spiel von Macht und Liebe (3)

Mit wenig Erwartungen habe ich mich von meiner Familie überzeugen lassen, mir den historischen Dreiteiler über Kaiser Maximilian anzusehen. Und nach dem dritten Teil kann ich nur sagen: Ich bin mehr als positiv überrascht worden und bereue es nicht, mir alle drei Teile angesehen zu haben. Das hätte ich mir von einer ORF-eigenen Produktion nicht so vorgestellt.

Technisch auf allerhöchstem Niveau mit einer beeindruckenden Kameraführung, tollen Schauplätzen (zu weiten Teilen in Niederösterreich), guten Schauspielern und sehr nahe am historischen Original braucht der Film keinen Vergleich mit internationalen Produktionen wie etwa Game of Thrones zu scheuen. Ganz im Gegenteil, die dahinterstehende Geschichte ist wesentlich besser, weil wahr.

Der Dreiteiler versetzt den Zuseher in das ausgehende Zeitalter des Mittelaters, an den Beginn der Casa de Austria. Er zeichnet das Bild eines großen Herrschers, der Österreich und Europa über Jahrhunderte hinaus geprägt hat

Den österreichischen und deutschen Produzenten ist es gelungen, eine authentische und dichte Atmosphäre zu schaffen, die – für den ORF ganz untypisch – ganz ohne Moralzeigefinger oder Anspielungen auf politische Korrektheiten der heutigen Welt auskommt. Ich habe mir beim Ansehen mehrmals die Frage gestellt, wie schwer es den Verantwortlichen am Küniglberg wohl gefallen sein muß, so ganz ohne Untergriffe auf das in der linken Reichshälfte so verhasste Haus Habsburg auszukommen.

Den einzigen kleinen Kritikpunkt teil ich mit der Tiroler Tageszeitung, die den Untertitel „Das Spiel mit Macht und Liebe“ als das Schlechteste an der Miniserie bezeichnet.

Mit solchen Produktionen gelingt es, auch einer breiten Öffentlichkeit unsere Geschichte näher zu bringen. Lieber ORF, bitte gerne mehr davon, statt der ewig gleichen deutschen Ko-Produktionen.