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Andreas Unterberger (ORF2 Mo, 20.03.2017, 19:30)
Zeit im Bild

Jetzt ist im ORF ein "strammer" und "extremer" Frankreich-Wahlkampf angesagt. Nach den USA und nach den Niederlanden macht man also im Staatssender weiter mit einer hetzerischen Berichterstattung über ausländische Wahlkämpfe. Als ob man die dadurch beeinflussen könnte. Oder probt man gar schon für den nächsten österreichischen Wahlkampf?

Der konservative Kandidat Fillon wird jedenfalls mit einem "strammen Rechtskurs" identifiziert. Was auch immer das sein mag: Das Üble am ORF ist, dass da nie jemand einen "strammen Linkskurs" attestiert erhält. Die Linken das sind ja immer die Guten. Das bekommt man in der gleichen Sendung ein paar Minuten später auch bei der extensiven Werbung für einen Karl-Marx-Propagandafilm vermittelt.

Genausoviel ORF-Verachtung wie Fillon wird  Marie Le Pen zuteil. Ihr wird gleich zweimal das Adjektiv "rechtsextrem" umgehängt. Schaut man in dem nicht gerade rechtsorientierten Wikipedia, dann findet sich dort für Rechtsextremismus zwar keine exakte Definition, aber zahlreiche zu diesem gehörende Begriffe, die zu mindestens 80 Prozent nicht auf Le Pen passen (was bei ihrem Vater noch anders war). Und wörtlich heißt es über Marie Le Pen: "Sie steht für eine Öffnung der Partei hin zu Demokratie und Laizismus und eine Abkehr von Rassismus und Antisemitismus. Von rechtsextremen Parteien wie der BNP oder der NPD hält die Partei seither Abstand und versucht sich als Kraft der rechten Mitte zu positionieren". Als problematisch werden nur einige Funktionäre ihrer Partei beschrieben. 

Egal. Der Rotfunk bestimmt: Sie ist rechtsextrem. Und nur die Linken sind die Guten.