Uns allen ist schon seit längerem schmerzlich bekannt, dass die journalistischen Qualitäten des durch überwiegend öffentliche Gelder finanzierten ORF mit dessen einseitig manipulatorischen Fähigkeiten nicht schrittgehalten haben. So wurde diesem bedauernswerten Qualitätsverfall eines von vielen Seiten einst durchaus geschätzten Nachrichtenmediums ein neues Kapitel hinzugefügt.
So sendete unser lieber ORF einen perfiden Beitrag, in dem es darum ging, die derzeitige Regierung Polens heftig zu verunglimpfen. An dieser Stelle sei ausdrücklich betont, dass es sich um eine von der polnischen Bevölkerung auf demokratischem Wege mit einer absoluten Mehrheit ausgestattete Alleinregierung der Partei Recht und Gerechtigkeit (PIS) handelt. Kein einziges Mal wurde dieses unbestreitbare Faktum gestern in diesem Manipulationsbeitrag erwähnt! An dieser Stelle mag betont werden, dass es dem Verfasser nicht so sehr um ein Lob der polnischen Regierung, als vielmehr um ein Aufzeigen der jämmerlichen journalistischen Qualitäten des ORF geht.
So sollen nun die "Wertungen" des ORF dechiffriert werden:
So sagt Armin Wolf zu Beginn Folgendes: "Die Regierung verfolgt einen stramm nationalkonservativen und autoritären Kurs." Warum meint Wolf, dass der Kurs autoritär sei? Womöglich denkt er an die Reformen beim polnischen Verfassungsgerichtshof. In keinem einzigen Wort wird erwähnt, was diese Causa mit der Vorgängerregierung der nunmehrigen Oppositionspartei PO zu tun hat.
"Da war die Welt noch in Ordnung.", meint die Sprecherin und spielt auf das Jahr 2004 an. Kleine Nebenbemerkung: Ich bin auch dieser Meinung, denn 2004 mussten wir uns, werte Leser, in Österreich noch nicht vom österreichischen Rundfunk dermaßen belehren lassen. Mit dieser Aussage offenbart die werte ORF-Journalistin, dass gegenwärtig in ihrer eigenen (Parallel)Welt in Polen alles zugrunde geht.
"Flüchtlingspolitik, Reformen, die das eigene Verfassungsgericht entmachten, die Pressefreiheit beschränken [...]". In keinem einzigen Wort werden die Reformen der Regierung näher erklärt, sondern dem hörigen ORF-Zuseher wird sogleich eine politische Wertung präsentiert. Das ist kein sauberer Journalismus, sondern plumpe linke Meinungsmache, die jeglicher faktenbasierten Berichterstattung entbehrt! Ferner impliziert die Berichterstattung des ORF, dass die Weigerung der konservativen Regierung Polens, muslimische Flüchtlinge in Polen nicht aufnehmen zu wollen, schlecht sei. Was ist schlecht daran, lieber ORF, öffentlich zu fordern, die Hilfe Europas für betroffene Menschen in den Kriegsgebieten selbst massiv zu stärken?
Zu guter Letzt: Adam Michnik als "Experte" scheint mir als Experte von gleicher Qualität zu sein wie Christian Rainer vom hiesigen "Profil".