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Georg Frundsberg (oe1 Di, 25.07.2017, 13:00)
Punkt eins

Unter dem Deckmantel einer Diskussionssendung gab es wieder einmal eine Stunde heuchlerische, linke Open-Border- und NGO-Propaganda. 

Anstatt über das für unsere Zukunft immens wichtige aktuelle Thema, der zwielichtigen Rolle der NGOs beim täglichen Transfer von Migranten über das Mittelmeer zu diskutieren, wie es das Thema der Sendung eigentlich vorgesehen hätte, wurde die Sendung zu einer Belangsendung der NGOs umfunktioniert. Kritische Beiträge waren offensichtlich nicht erwünscht und wurden erfolgreich abgewendet.

Den Großteil der Sendezeit durften zwei NGOs mit Selbstbeweihräucherung und Werbung in eigener Sache blockieren. (Mario Thaler, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen, und Heinz Patzelt, Generalsekretär von Amnesty International). Vom offensichtlich ideologisch weit am linken Rand angesiedelten Moderator Rainer Rosenberg kamen nicht nur keine kritischen Fragen, sondern im Gegenteil, er schaffte es den einzigen kritischen Anrufer durch einen geschickten Dreh der vorgebrachten kritischen Fragen abzublocken.. So laufen Diskussionssendungen im Jahre 2017 im ORF. Nordkorea lässt grüßen.

Der (wie gesagt einzige!) kritische Beitrag kam von Herrn Hage (falls sie es nachhören wollen, ab 13:48). Der Anrufer ist offensichtlich durch den Ö1-Ideologie-Check gerutscht und brachte zwei wichtige Kritikpunkte ein:

  1. Es wird nur den Leuten geholfen, die auch das nötige Geld haben, um auf das Schlepper-Boot zu kommen. Die wirklich Armen sitzen in Flüchtlingslagern in Jordanien und den Nachbarländern.
  2. Jeder Gerettete, der in Italien ankommt, ist für die Schlepper der Beweis, dass sie auf die richtige Karte gesetzt haben. Der Anrufer ist überzeugt, dass sich die Leute in das Boot setzen mit der Zusicherung, sie werden ohnehin von einer der Rettungsorganisationen gerettet. 

Moderator Rainer Rosenberg erkennt die Gefahr, die von diesen beiden Fragen ausgeht, und gibt den Fragen einen neuen Spin Richtung Verschwörungstheorien: „Dankeschön, Herr Obrovsky, dazu eine Frage: Es gibt ja immer wieder die Kritik und die Frage, äh, gerade auch in der Entwicklungspolitik, NGOs sind oft nicht das, was sie vorgeben zu sein, sie vertreten fremde Interessen, vertreten, äh, sind Gründungen von mehr oder weniger obskuren religiösen Gemeinschaften oder sind verdeckte Geheimdienstorganisationen.“

Unfassbar. Ö1 macht eine Diskussionssendung zu einem aktuellen, politisch und medial sehr breit und sehr kontrovers diskutierten Thema. Für einen Ideologiesender ein gewisses Risiko. Aber auf den ORF kann man sich in dieser Hinsicht verlassen. Dank geschickter Auswahl des Studiogastes,,einem  ideologisch gefestigten Moderator, und sorgfältiger Vorauswahl der Anrufer wurde das Risiko einer echten Diskussion mit Argumenten minimiert.

Während der NGO-Seite mehr als der Hälfte der Sendezeit eingeräumt wurde, kam die Gegenseite gleich überhaupt nicht zum Wort. Und der einzige kritische Beitrag wurde mit „obstrusen Verschwörungstheorien“ und vom Tisch gewischt. Das ist Information und Diskussion à la ORF.

Link zur Sendung: http://oe1.orf.at/player/20170725/481442