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Werner Reichel (Online Di, 09.01.2018, 16:06)
„Aufregung um JVP-Veranstaltung“
Link: http://wien.orf.at/news/stories/2888243/

Was man genau unter dem Begriff Aufregung versteht, wird recht unterschiedlich ausgelegt. Das hängt vom jeweiligen Betrachter ab. Für zarte Gemüter ist es bereits aufregend, wenn der Wirt ums Eck seine Speisekarte umstellt oder man übers Wochenende in die Therme fährt, bei anderen, den echt harten Typen, fängt es erst bei Mord und Totschlag an, aufregend zu werden.

Eher zu zweiteren Gruppe gehört der ORF-Wien. Zumindest lässt das ein Artikel auf wien.orf.at vermuten. Weil die Junge Volkspartei eine Veranstaltung in einem linksversifften Lokal im 4. Bezirk in Wien abhält, zuckt der linke Bobo-Nachwuchs komplett aus. Nico Marchetti, Landesobmann der JVP Wien, schreibt auf Facebook: „Bei dieser ‚Gegenveranstaltung‘ wird uns mittlerweile unverhohlen mit Gewalt gedroht. Morddrohungen hat es auch schon gegeben.“ Ein bisserl Aufregung halt. Ned so schlimm. Von Gewaltaufrufen und Morddrohungen ist im ORF-Bericht nichts zu lesen. Stattdessen erfährt der Leser: „Das jährliche Mitgliedertreffen der Jungen Volkspartei (JVP) Wien sorgt für Diskussionen.“ Diskussionen halt.

Laut Marchetti ist zudem eine Kellnerin des betreffenden Lokals von einem offenbar erbosten Linken angespuckt worden. Auf ORF erfährt man, dass es nach Angaben des Geschäftsführers bisher zu keinen Handgreiflichkeiten gekommen ist. Eh, man spuckt bekanntlich auch mit dem Mund und nicht mit der Hand. Spannend auch, wer sich worüber aufregt. Manche verlieren bereits die Nerven, wenn sich junge Menschen, die eine andere Meinung als man selbst hat, in einem Lokal treffen. Unterm Stalin hätt‘s des net geben …

Vermutlich ist das jene Toleranz, von der Sozialisten so gerne und so oft sprechen.  Für unsere linken Modernisierungsverlierer ist die JVP nämlich „Handlanger rassistischer und elitärer Politik.“    Vermutlich sehen das viele ORF-Redakteure genauso.