ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Niklas G. Salm (ORF2 Di, 16.01.2018, 21:05)
Report

Zwar regen sich beim ORF zaghafte Anzeichen, dass auch die bisher stets sakrosankte SPÖ einmal hinterfragt werden könnte - etwa rund um das Thema Mangelberufe, wo die Roten plötzlich von 150.000 zusätzlichen Ausländern phantasieren, aber die Hoffnung auf eine Trendwende hin zu mehr Objektivität dürfte sich dennoch nicht erfüllen.

Dass Pizza-Boy Kern auf Ö1 erstmals auch mit nachhakenden Fragen zum oben genannten Thema zu kämpfen hatte und dadurch prompt kräftig ins Schleudern kam, war zwar für den Zuhörer eine ungewohnte Freude, aber noch am selben Tag im Report durfte man alle damit verbundenen Hoffnungen gleich wieder begraben. Denn dort waren einmal mehr heftige Manipulationsversuche festzustellen.

Ja, auch Dinge, die einfach nicht erwähnt werden, sind ein Mittel der Manipulation! Zunächst wird im Report nämlich wieder ausgiebig Panik wegen des angedachten Wegfalls der Notstandshilfe verbreitet. Und dann folgt gleich noch ein Beitrag "Private helfen Obdachlosen", anmoderiert mit dem Satz: "Und was passiert, wenn Menschen durch alle sozialen Netze fallen?" Antwort: Sie landen auf der Straße, also Obacht beim „Sozialabbau“! Deshalb wird im Beitrag auch gleich aus der berühmten Wiener Obdachlosenunterkunft Gruft berichtet, wo Betroffene selbst zu Wort kommen und Caritas-Obergutmensch Klaus Schwertner wieder herumjammern darf.

Was dabei auffällt? Obdachlos, bedürftig und Sozialhilfebezieher sind offenbar ausschließlich Einheimische. Es dreht sich alles immer nur um bedürftige Österreicher - wer kann so herzlos sein, denen noch was streichen zu wollen? Wer kann noch mehr Menschen in so eine Situation bringen wollen? Das wird unterschwellig zu den Regierungsplänen transportiert. Was es beim ORF nicht gibt, sind Sozialtouristen aus diversen High-Tech-Ländern wie Afghanistan, Pakistan oder Somalia. Ausländer kommen im gesamten Report nicht vor.

Dass die Regierung aber das erklärte Ziel hat, vor allem Sozialmissbrauch durch die ständig steigende Zahl von Fachkräften aus aller Herren Länder zu unterbinden bzw. schwieriger zu machen, das wird natürlich vornehm verschwiegen. Stattdessen wird suggeriert, man will am Boden liegenden Österreichern auch noch das letzte bisschen Lebensmut nehmen.

Aber laut ORF ist die Asylkrise ja sowieso gelöst, weil es 2017 "nur" mehr 24.300 neue Asylanträge gegeben hat. Dass ganze Hunderttausendschaften aus den Jahren davor nach wie vor im Land sind und dazu durch den nie erwähnten Familiennachzug weiter massenhaft eingewandert wird, das wird natürlich auch elegant ignoriert.

Tja, ein netter Versuch lieber Rotfunk, aber so dumm sind wir nicht...