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Werner Reichel (ORF2 Do, 08.03.2018, 17:00)
ZIB

Weil die Messerattacke in Wien in den Medien und vor allem im Internet hohe Wellen schlägt, muss auch der ORF mit dieser blutigen Meldung aufmachen. Frauentag hin oder her. Wer interessiert sich schon für ranzige, feministische Propaganda, wenn in Wien wahllose Menschen von einem afghanischen „U-Boot“ abgestochen werden. Darunter auch eine Frau und ein 17jähriges Mädchen.

Interessant an der ZiB-Meldung ist, dass der ORF zwar erwähnt, dass der Täter ein Afghane und sein viertes Opfer ein Tschetschene* sei, von den drei anderen Opfern erfährt man hingegen nur, dass es sich um eine nicht näher bezeichnete Familie handelt.

Der lebensgefährlich verletzte Familienvater ist der bekannte Zahnarzt Wolf Dietrich H., auch seine Frau und Tochter wurden von dem Afghanen schwer verletzt. Es handelt sich offenbar um eine österreichische Familie. Was in Wien ja keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Das verschweigt man aber den ZiB-Sehern. Warum ist es dem ORF so wichtig, dass seine Zuseher zwar darüber informiert werden, dass ein Opfer ein Tschetschene ist, die anderen hingegen keine Herkunft haben.

Vermutlich, weil man die Tat relativieren und in eine anderes Licht rücken, weil man herausstreichen will, dass der Täter nicht gezielt autochthone Österreicher, also „Ungläubige“, attackiert hat, sondern eben auch einen Tschetschenen.  Auch wenn diese Tat später und aus einem anderen Motiv, wie der Man gestanden hat, verübt worden ist. Egal.  Dem ORF-Konsumenten soll vermittelt werden, dass es sich eh „nur“ um einen, so wie seinerzeit in Graz, verwirrten Einzeltäter gehandelt hat, der eben einen schlechten Tag hatte. Der Täter hätte genauso gut Kevin oder Herbert heißen können, es gibt keinerlei Zusammenhang zwischen dem Verbrechen und der Herkunft bzw. der Religion des Täters. Das kann und darf nicht sein.

Dass ein 17jähriges Mädchen, ein Zahnarzt und seine Frau nun schwer verletzt sind bzw. mit dem Leben ringen, weil ein 23jähriger Afghane, der dank offener Grenzen und einer laschen Politik in Wien lebt, einen „schlechten Tag“ hatte und ihm die Familie zufällig über den Weg gelaufen ist, ist so, so…  es fehlen einem die Worte. So geht es derzeit wohl vielen Österreichern. Das ist auch den Insassen des Elfenbeinturms am Küniglberg nicht ganz verborgen geblieben.  Weshalb man es lieber bei einer unverfänglicheren „Familie“ belassen hat. Nur keine Wellen, man kennt das ja. Das ist eine Kommunikations- und Informationsstrategie, die sich vermutlich noch bitter rächen wird.

*Mittlereile ist bekannt geworden, dass es sich ebenfalls um einen Afghanen handelt