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Kurt Ceipek (Online So, 15.07.2018, 00:54)
Wie der schwankende Juncker zum ORF-Thema wurde
Link: http://orf.at/#/stories/2446850/

Videos von dem beim NATO-Gipfel bedenklich schwankenden EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker haben weltweit heftige Diskussionen ausgelöst und wurden millionenfach angeschaut. Hier soll aber nicht erörtert werden, ob Juncker volltrunken war, wie das manche Betrachter der Videos mutmaßten, oder ob er infolge starker Schmerzen Gleichgewichts- und andere Probleme hatte – da soll sich jeder beim Betrachten des kurzen Videos selbst ein Bild machen. Der manchmal seltsam schrullige Luxemburger könnte auch von Medikamenten in Mitleidenschaft gezogen worden sein.

Der ORF hat im Zusammenhang mit den Juncker-Schwankungen wieder einmal deutlich gemacht, warum der Staatssender immer häufiger als „umstritten“ bezeichnet wird. (Der ORF nennt seinerseits ohnehin fast alles „umstritten“, was nicht aus dem linkspopulistischen Lager kommt).

Nicht der offensichtlich einsatzunfähige Juncker war Gegenstand einer Meldung auf orf.at, sondern zum Aufreger wurde das Thema für den Gebührensender erst, als FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky den Rücktritt Junckers wegen dessen offensichtlicher Amtsunfähigkeit forderte und dafür heftig getadelt wurde. Nun gehört es zu den Aufgaben von Generalsekretären politischer Parteien, Schwächen von politischen Gegnern auszunützen und anzuprangern. Das wirkt zwar in der Öffentlichkeit nicht sympathisch, ist aber Teil des üblichen politischen Spiels.

Aber warum hat man den schwankenden Juncker vorerst verheimlicht? Zu den Gepflogenheiten des ORF gehört es mittlerweile, für viele Österreicher interessante und spannende Meldungen unter den Tisch fallen zu lassen. Schließlich könnten diese von bürgerlichen und anderen rechtspopulistischen Parteien ausgenützt werden.

Seit es Youtube und andere einschlägige Medien gibt, nützt es nichts mehr, unangenehme Themen verschweigen zu wollen. Die Medienkonsumenten sind in der Medienwelt flügge geworden und finden, was sie sehen wollen. Und ein Filmchen mit einem torkelnden EU-Oberchef kann man beim besten Willen nicht als „Fake News“ abqualifizieren. Da war unübersehbar nichts gefälscht oder gelogen.

Für den ORF könnte es aber schon bald zum Bumerang werden, die Österreicher immer öfter für dumm verkaufen zu wollen. Schließlich wollen sich immer weniger heimische TV- und Hörfunk-Konsumenten durch lückenhafte oder verfälschte Berichterstattung desinformieren lassen.

Links zum Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=oecvYFq_wi0

http://orf.at/#/stories/2446850/