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Daniil Charms (Online Fr, 27.07.2018, 19:01)
43 Prozent weniger Pension für Frauen
Link: https://orf.at/stories/2448644/

Männer leisten den Löwenanteil der Einzahlungen in die Pensionskassen [1], sowie des Steueraufkommens insgesamt [2]. Sie gehen später in Pension und beziehen diese kürzer, was daran liegt, dass sie eine um etwa fünf Jahre kürzere Lebenserwartung haben [3].

Wenn man das Sozialsystem schon entlang der Geschlechtergrenzen auseinanderdividieren wollte, sind die Männer Nettozahler und Frauen Nettoempfänger. Insgesamt erhält eine Frau auf Grund der längeren Laufzeit auch mehr Pension als ein Mann. 

Jeder einzelne dieser Fakten ließe sich in einen identitätspolitischen Artikel über arme Männer als Opfer verwandeln. Man stelle sich vor, was im ORF los wäre, würden Frauen 5,3 Jahre kürzer leben oder 70 Prozent des Staatshaushaltes finanzieren [2].

Wie macht man daraus eine Tränendrüsengeschichte über die Benachteiligung von Frauen? Nichts leichter als das - für die Träger der feministisch-ideologischen Brille von orf.at.

Wenn man wenig gearbeitet und wenig in den Pensionstopf eingezahlt hat, dann kann man nicht damit rechnen, viel herauszubekommen. Wenn man außerdem die Laufzeit an beiden Enden streckt (die Männer habens gut, die sterben einfach!), dann wird - oh Wunder - weniger Pension im Durchschnitt herausschauen. 

Warum haben Frauen weniger Beitragsjahre? Nützen sie etwa gesetzesbedingte Privilegierungen und verzichten zu Gunsten besserer Lebensqualität (mit Teilzeit und früherer Pension) auf Vollzeiterwerb, oft alimentiert durch einen gutverdienenden Partner?

Nicht nach den Auskünften des Staatsfunks. Obwohl derartige Statistiken bekannt sind, wiederholt orf.at lieber die hundertfach widerlegte Lüge vom Gender Pay Gap [4], faselt etwas von Betreuungspflichten (die nur in etwa 35 Prozent der Grund für die bevorzugte Teilzeitarbeit sind), und peitscht ein paar SPÖ-Forderungen durch (30 Stunden-Woche für alle, verpflichtende 50:50-Aufteilung der Karenzzeit), deren Erfüllung angeblich alles besser machen würde. 

Quellen: 

[1] https://sciencefiles.org/2012/01/14/rentendiebstahl-gender-pension-gap-zu-ungunsten-von-manner/

[2] https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4593160/Einnahmen-aus-Lohnsteuer-steigen-staerker-als-Bruttobezuege
[3] https://derstandard.at/1381370890027/Lebenserwartung-stieg-in-Oesterreich-auf-ueber-80-Jahre

[4] https://www.profil.at/home/einkommen-loehne-die-wahrheit-ungleichheit-323607
bzw. 
https://www.fischundfleisch.com/libertin/warum-es-die-sogenannte-einkommensschere-nicht-gibt-16986