ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Daniil Charms (Online Mi, 01.08.2018, 10:23)
Partielles Sexverbot an australischen Unis
Link: https://www.orf.at/#/stories/2449253/

Na Gott sei Dank wurde wieder einmal was verboten. War ja auch höchste Zeit. Nichts befreit die Menschheit so sehr, wie Verbote – wenn man den Feministinnen glauben darf.

In Australien wurde Doktorandinnen und Doktoranden verboten, sich sexuell mit Ihren Betreuerinnen und Betreuern einzulassen. An sich nicht unverständlich, will man doch der – bewussten oder unbewussten – Bevorzugung einzelner Doktoranden vorbauen. Diskussionswürdig, aber nicht unverständlich.

Begründet wurde das Verbot aber mit einer echten Perle feministischer Forschung – einem Report, demzufolge der australische Student genauso ist, wie Feministinnen ihn sich vorstellen – ein sexistisches, übergriffiges Monster bar jeglicher Selbstkontrolle. 51 Prozent der Studentinnen wurden ihrzufolge schon sexuell belästigt. Da stockt selbst Weinstein der Atem.

Was tut er denn, der Student? (Vorsicht, Triggerwarnung. Kinder bitte rausschicken.)

  • Er schaut. Mit 14 Prozent die häufigst genannte Form ist "inappropriate leering or staring". Weiß der Sextäter denn nicht, dass er das nicht darf? Kann er keine Gedanken lesen, und wissen, dass sie das nicht mag – so wie sie?
  • Er macht Witze (sexually suggestive comments or jokes (11 Prozent). Ich weiß. Er studiert, aber hat das Manifest nicht gelesen, in dem steht, welche Witze zwischen Erwachsenen unbotmäßig sind und welche nicht. Nebenbemerkung: ich denke, ich wüsste, wie so ein feministisches Humormanifest aussähe, wenn es das tatsächlich gäbe.
  • Er richtet das Wort an sie (intrusive questions about someone's private life or physical appearance – 9 percent). Hallo, gehts noch? Einfach so Fragen aus dem Privatleben stellen ... üüüü-bel-ster Sexismus!
    Je nach Mimosenhaftigkeit kann hier schon die Frage, ob jemand gern schwimmt, dazugerechnet werden.

Angesichts dessen sind weitere Kritikpunkte (ein Online-Survey mit freiwilliger Teilnahme von einer NGO mit klarer Agenda ist nicht unbedingt vertrauenswürdig) eigentlich schon überflüssig.

Wegen solcher Zustände musste die Universitätsleitung einschreiten, weil der Umgang zwischen Doktoranden und Betreuern in direktem Zusammenhang damit stehen, ... wo Studenten so hinschauen? Ich komm sicher noch darauf, wie da der Konnex ist.

Der ORF berichtet völlig unkritisch über die bösen, übergriffigen Australier und über Universitäten als sexistischen Sündenpfuhl.

Wir erfahren auch noch, dass rund 500.000 der Studenten aus dem Ausland stammen (aha), die Anzahl der Brillenträger sucht man hingegen vergeblich.

Ein bisschen Quellenrecherche dürfte man bei einem so gut dotierten Medium schon erwarten, statt dessen reicht es (mutmaße ich) nur wieder mal für Copy und Paste (der selbe Artikel findet sich fast wortgleich auf der Seite des SRF).