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Elmar Forster (Online Mo, 13.08.2018, 20:01)
Run auf Schulstartpakete
Link: https://wien.orf.at/news/stories/2929871/

Vor Interpretations-Probleme stellt mich folgender ORF-Text: So würde „ein kostenloses Schulstartpaket" für Mindestsicherungsbezieher (MSB)  "heuer besonders stark (!) in Anspruch genommen.

Muss wohl mit der neuen a-sozialen türkis-blauen Regierung und der dadurch rasant gestiegenen Armut zusammenhängen. Letzten Sommer gabs sowas unter den Sozis noch nicht!

Unter „Zirkel, Geodreieck, verschiedene(n) Bastelutensilien, ein(em) Taschenrechner" findet sich "heuer erstmals (!) ein USB–Stick": Diese "Kleinigkeiten" (!) wären "eine enorme  Unterstützung"(!) --- Freilich wäre statt Bastelsachen ein Ego-Shooter treffsicherer!

„Das zeigt die Nachfrage allein in der letzten(!) Woche.“ --- Wenn es nur nicht bald zu Armuts-Revolten kommt, wenn der kleine Mann erst aus dem Sommerurlaub zurückkehrt! „Trotz der großen Hitze (!) seien so viele (!) Schulstartpakete abgeholt worden wie noch nie (!).“ (Monika Wild, Rotes Kreuz) --- In Türkis-Blau-Österreich muss die soziale Lage katastrophal sein: Trotz gefährlicher Hitze trieb es die MSB förmlich zu den Care-Paket-Ausgabestellen. Oder war ihnen nur langweilig? Haben sie die Pakete vielleicht sogar aus Hunger aufgegessen? Zur Kühlung verwendet?

Allerdings hat die soziale Verelendung („überrascht über den hohen Ansturm“) „nicht nur in Wien, sondern auch in den Bundesländern“ gewaltig zugenommen („über 4.000 Personen"). Das ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren "doppelt (!) so hoch." --- Hommas wieder! Erst seit Türkis-Blau! Asoziale Sauerei!


Selbst ein Spezialpaket „mit vielen Artikeln, die eher in der Oberstufe benötigt werden“, gibt es. --- Genaueres erfährt man nicht: Vielleicht kostenlose Empfängnis-Verhütungsmittel, Tampons oder Sex-Toys. Besonders wichtig wäre, dass "die Kinder auch … unterstützt werden, wenn sie eine höhere Schule besuchen“, was anscheinend (trotz der grandiosen Inklusions-Schulpolitik seit Kreiskys Zeiten) eher selten geblieben sein muss.

Der Text wird dann auch mittels inhaltlicher Wiederholungen gestreckt.

Was wäre also die Welt ohne NGO-Rotes-Kreuz?! „Die Leute (…) sind mit dem Inhalt sehr zufrieden, es ist eine gute materielle Unterstützung, die direkt den Kindern zugutekommt".

Auch die Integration von Asylwerbern kommt nicht zu kurz, die „sich als Freiwillige ... gemeldet“ hätten. Allerdings braucht es noch viel, viel mehr davon. Es „werden noch freiwillige Helferinnen und Helfer gesucht“.

Ein ähnlich gehaltener Artikel wird sicherlich zum Weltspartag geschaltet werden.

Der Text ist freilich ein Musterbeispiel für die stilistisch-inhaltliche Verlotterung von ORF-Redakteuren.