Armin Wolf - genau, der umstrittene Armin Wolf - kämpft wieder für die "Unabhängigkeit des ORF". So, wie er es schon unter dem "Regime Schüssel" getan hat. Vorher und nachher nicht ganz so laut.
Dieser Armin Wolf nutzt seine Bekanntheit, die er als ORF-Moderator erlangt hat, um über sein vollkommen privates Twitter-Konto vollkommen private Botschaften unter seine ergebenen Anhänger und ins Volk zu senden. Diese privaten Botschaften sind die lupenreine Privatmeinung von Herrn Wolf und haben nichts mit "dem ORF" zu tun. Natürlich. Nicht.
In den letzten Tagen war Herr Wolf derartig damit beschäftigt, über einen gewissen Herrn Dominik Schrott (ÖVP-Nationalratsabgeordneter aus Tirol) zu twittern - und zwar mehrmals täglich! - dass man schon das Gefühl bekommt, da wäre noch irgendeine andere Rechnung zwischen den beiden Tirolern offen.
Dominik Schrott (ÖVP) jedenfalls kannte bis vor einigen Tagen kaum jemand in Österreich - das ist jetzt dank der ORF-Berichterstattung und dank Armin Wolf mit seinem privaten Twitter-Konto anders. Das ist natürlich auch ganz wichtig, dass intensivst darüber berichtet wird, wenn gegen einen ÖVP-Abgeordneten Anschuldigungen erhoben werden. Und dass Armin Wolf mehrmals täglich dazu seine private Meinung über Twitter kundtut.
Bei dem ganzen Dominik-Schrott-Twitter-Lauffeuer hat Armin Wolf ganz vergessen zu erwähnen bzw. zu twittern, dass ein gewisser Rudi Fußi ab heute vor Gericht steht. Ja genau, der aus TV und Radio bekannte Rudi Fußi. Rudi Fußi, der ehemalige (?) Spezi des Ex-Kanzlers Christian Kern. Rudi Fußi, der des Ex-Kanzlers "Plan A" weitgehend verfasst hat, und auch der Rudi Fußi, von dem es heißt, dass er in den letzten Drecks-Wahlkampf der SPÖ (Stichwort Silberstein) involviert war.
Und genau wegen diesem steht Rudi Fuß ab heute vor Gericht. Wegen des Verdachts der Nötigung, weil er eine ehemalige SPÖ-Mitarbeiterin schriftlich bedroht haben soll, die die Wahlkampfpraktiken der SPÖ mit ihrem Berater Silberstein an Licht gebracht hat.
Aber ich versteh' das. Der Armin Wolf ist auf Twitter, also privat, eben lieber investigativ. Er schreibt lieber über die Unbekannten, die "underdogs", als über die, die eh jeder kennt. Auch wenn sie SPÖ-nahe sind, und/oder zu den engsten Beratern des ehemaligen SPÖ-Kanzlers gehören und auch wenn es um den Vorwurf der Nötigung geht.
DAS ist die Unabhängigkeit, für die Armin Wolf kämpft. Hut ab! Achso, nein das war ja das andere, der ORF. Twitter ist ja privat. ich komme schon ganz durcheinander.
PS: da fällt mir gerade auf, zu Dominik Schrott (ÖVP) hat Armin Wolf heute noch gar nichts gewtittert. Was ist da los?