Diese ORF-Headline ist in zweierlei Hinsicht interessant, psychoanalytisch und stilistisch: „AfD will Chemnitz ausschlachten“.
Der Duden vermerkt diesbezüglich:
die Eingeweide von geschlachtetem Vieh herausnehmen;
(umgangssprachlich) die noch brauchbaren Teile aus etwas ausbauen;
(umgangssprachlich abwertend) bedenkenlos für seine Zwecke ausnutzen.
Um Mehrdeutigkeiten zu verhindern, müsste es zumindest heißen: „…will die Vorfälle in Chemnitz ausschlachten“. Oder ist die sächsische Stadt ein zerlegtes Schwein?
Psychoanalytisch interessanter ist der „Freud’sche Versprecher”: Offensichtlich möchte der ORF der deutschen Bundestagspartei AfD das Demonstrationsrecht und das Recht auf eine politische Stellungnahme zu den (für linke Gutmenschen peinlichen) Vorfällen absprechen, die Kollateralschäden der Merkelschen Welcome-Open-Border-Politik sind.
Kurzer Nachhilfeunterricht in Zeitgeschichte für ungebildete ORF-Redakteure: Kurz vor dem Zusammenbruch der DDR-Operetten-Diktatur (1989) wurden Demonstranten von der Stasi (DDR-Geheimdienst) zusammengeschlagen. Der Grund: Sie hatten ein Zitat von Rosa Luxemburg (ehemalige kommunistische Revolutionärin in der Weimarer Republik) auf einem Plakat getragen: „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“. Verstehen Sie den inneren Zusammenhang diesbezüglich, Herr oder Frau ORF-Redakteur?
Eine Bitte an die Redakteure: Postet Schlagzeilen erst, nachdem ihr sie ein paar Stunden liegen gelassen habt! Dazwischen tief durchatmen, Entspannungsübungen machen und keine alkoholischen Getränke zu sich nehmen! So ein stilistischer Fehler geht nicht einmal mehr an österreichischen Schulen bei Hausaufgaben-Aufsätzen durch.
