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Elmar Forster (Online Mi, 12.09.2018, 12:19)
Orban kam nicht nach Canossa
Link: https://tvthek.orf.at/profile/ZIB-2/1211/ZIB-2/13988614 - https://tvthek.orf.at/profile/ZIB-2/1211/ZIB-2/13988739

Solch irrationalen Phantasmen geben sich die Orban-Hasser des ORF hin: „Sollte wer erwartet haben, dass heute ein … schuldbewusster Viktor Orban ins EU-Parlament kommen würde, hat er sich gewaltig getäuscht. Im Gegenteil: Der ungarische Premierminister war selbstbewusst bis aggressiv.

Orban handelt also tatsächlich als selbstbewusster Ministerpräsident eines souveränen Staates und macht Politik für sein Volk! Und er hat tatsächlich keinen Canossa-Büßer-Gang ins EU-Parlament abgeleistet! Da ist selbst Armin Wolf baff ...

Die ORF-Gutmensch-Redakteure denken in Kategorien wie Schuld und Sünde,. Dahinter versteckt sich unverblümter Ost-Rassismus, Manipulation der Wirklichkeit und der längst verkommene Slang der Political Correctness: „Die Regierung von Viktor Orban hält das Verfahren ja für eine Art Verschwörung gegen Ungarn … Aber wie wird denn diese Entscheidung des EU-Parlaments im Land aufgenommen?“ (Wolf).

Das kommt immer darauf an, wen man fragt: Also, die glühenden Orban-Fans sind empört. Die linksliberalen Orban-Kritiker" (ca. 25% der Stimmen bei der Wahl 2018) "sind froh, dass die europäische Union endlich ein Zeichen gegen die illiberale Demokratie a la Orban gesetzt hat. Und die breite Masse" (70% Fidesz- und Jobbik-Wähler)" – würde ich sagen – tendiert eher zu Orban.

Relativierungs-Rhetorik vom Feinsten: Wie kann eine Masse „eher“ zu etwas tendieren?

Denn die Presse tanzt fast vollständig nach der Pfeife der Regierung.“ – Kann ORF-Korrespondent Gelegs nicht endlich einmal sachlich die (für sein intolerantes Weltbild) unangenehme Wirklichkeit (nämlich die überwältigende Solidarität des ungarischen Volkes mit Orbans Politik) benennen, ohne auf diskriminierendes Rattenfänger-von-Hameln-Vokabular zurückzugreifen? In Geleg’s Aussage manifestiert sich nichts anderes als seine eigene Projektion eines Gutmensch-Totalitarismus auf Ungarn.

In folgender Aussage ist viel Ost-Rassismus zu finden: „Die Menschen lesen, hören und sehen nichts anderes als die Regierungspropaganda.“ (Gelegs) Wie soll das in Zeiten von Privatsendern (RTL-Ungarn strahlt z.B. ein extrem regierungsfeindliches Programm) und des Internets möglich sein?

Ich lebe als Auslandsösterreicher schon seit 1992 in Ungarn und kann sagen, dass sich nun sogar die Stimmung von eher Orban-skeptischen Menschen zu einer Solidarität ihm gegenüber gewandelt hat. Unter anderem "dank" der ORF-Hetze.

Nach der Wende herrschte im Westen noch das Vorurteil, dass Ungarn keine Waschmaschinen kennen. Genau in dieser Vorurteils-Kategorie ist Gelegs immer noch verhaftet. Wie lange gilt ein solcher noch als Osteuropa-Spezialist?