ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Werner Reichel (ORF2 Mo, 17.09.2018, 07:30)
ZIB

Die morgendlichen Nachrichtensendungen in ORF2 dauern nur wenige Minuten. Deshalb wird in vier bis fünf Meldungen nur über das Wichtigste aus aller Welt berichtet. Genauer: das, was der ORF für das Wichtigste hält. Heute war das ein Demo in Budapest. Gleich drei Parteien hatten zur Anti-Orbán Demo aufgerufen. Es kamen 2.000 Menschen. In Worten: Zweitausend! Und das sind die Angaben des ORF. Wie man weiß, wird bei Demos für die richtige Sache gerne großzügig aufgerundet. In einem Bericht auf orf.at war am Sonntag noch von mehreren Tausend Demonstranten die Rede. Da war bei den Orbán-Hassern im Gebührenfunk wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.

Aber 2.000 ist ja auch schon fast ein Volksaufstand. So viele Menschen kommen im Multikulti-Deutschland übrigens zum Begräbnis eines orientalischen Kriminellen, wie vor wenigen Tagen in Berlin. Anderseits ignoriert der ORF auch Demos mit mehreren Hunderttausend Teilnehmern, wenn diese für die „falsche“ Sache auf die Straße gehen. Aber wenn es gegen den bösen Orbán geht, dann wird alles zur Nachrichtenmeldung zusammengeschustert. Gibt es im ORF eigentlich noch eine journalistische Schamgrenze?