Freitag, 28.9.18 / 18,06 Uhr; Unter „Chronik” berichtet der ORF von einer „Messerattacke im deutschen Ravensburg. Drei Verletzte: Weder Alter noch Herkunft der Beteiligten waren bekannt.“ (15 Zeilen) Bereits um 19,33 Uhr wusste Bild schon Genaueres: „Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 19-jährigen Asylbewerber aus Afghanistan.“
Bisher habe ich online kein ORF-Update dazu gefunden.
Einen Tag später erfährt der ORF-Leser dann von geradezu abscheulich-unmenschlichen Mordtaten aus der Tierwelt. (Der Text ist lesenswert, auch wegen seiner inhaltlichen Wiederholungen) „Schaf von Hund in See gehetzt und ertrunken: Am Pressegger See (1x) hat ein Hund einer Urlauberin (1x) eine Schafherde attackiert (1x). Ein Tier rannte in Panik (1x) in den See (1x) und ertrank (1x). Der Hund war nicht angeleint (1x), die Hundebesitzerin wurde angezeigt (1x). Zu dem Zwischenfall kam es auf dem Seerundweg (2x). Die ... Urlauberin (2x) aus Deutschland war mit ihrer Hündin (1x) ohne Leine (2x) unterwegs, das Tier trug auch keinen Maulkorb. Die Hündin (1x) ... begann, eine Schafherde zu attackieren (2x). Ein Tier geriet in Panik (2x). Zeugen beobachteten, wie es … in den See sprang (2x) und ertrank (2x). Die Hundebesitzerin wurde … angezeigt (2x). Für den Schafbesitzer entstand ein Schaden von mehreren hundert Euro."
Doch diese tierischen Mordtaten sind kein Einzelfall: "Erst Anfang des Monats hetzte der Hund eines Urlaubers ... ein Mufflon-Schaf und verletzte es mit Bissen so sehr, dass es erschöpft liegen blieb. Der Urlauber soll dann versucht haben, es mit einem Knüppel zu erschlagen."
Vielleicht kreiert der ORF damit aber nur eine neue Gattung: den Fabel-Journalismus: Wo also Tiere menschliche Eigenschaften annehmen...
