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Hans Kreimel (oe1 Mi, 21.11.2018, 08:00)
Ö1 Journal um acht

Gerade vor Weihnachten, der spendenintensivsten Zeit des Jahres, mutiert der ORF zum Spenden-Belangsender. Fast täglich wird über Alarmmeldungen diverser NGOs berichtet. Kritisch hinterfragt werden die Meldungen selten. Hauptsache der Spendenrubel rollt.

Heute war Greenpeace dran, um über gentechnisch veränderten Soja in Schweine- und Rinder-Futter zu klagen. Welche konkreten negativen Auswirkungen Gen-Soja auf Umwelt, Mensch und Tier haben soll, wissen wir immer noch nicht. Immerhin wird der schon fast 30 Jahre verfüttert und es sind bis heute keine negativen Auswirkungen bekannt. Außer dem Gesudere der Öko-Alarmisten. Aber das ist bestenfalls eine  Nebenwirkung.

Tags davor wurde für den WWF geworben. Angeblich wäre die Zahl der Wirbeltiere gesunken, die Zahl der Vögel und die Zahl der Insekten. Schuld seien wie immer Monokulturen, die Straßenbeleuchtung und anderes. Wen wundert es, wenn der Mensch seinen Lebensraum immer weiter ausbreitet, dass die Natur immer mehr in Mitleidenschaft gezogen wird.

Dass sich vielerorts auch etwas positiv entwickelt, verschweigen die Öko-Fanatiker geflissentlich. Seit 30 Jahren werden Grundstückszusammenlegungen in Verbindung mit vielfältigen Baum- und Strauchstreifen angelegt. Früher ausgeräumte Landschaften werden wieder nützlingsorientiert strukturiert.

Seit 30 Jahren legen Bauern auf ihren Flächen Sommer-, Herbst- und Winterbegrünungen an. Dort wo früher oft ein halbes Jahr Schwarzbrache, sprich nackter Ackerboden herrrschte, findet sich heute ein Lebensraum für hunderte Insektenarten. Da darf man sich nicht wundern, wenn sich auf Windschutzscheiben keine Insekten mehr finden, weil sich die Insekten lieber im angrenzenden Begrünungsfeld aufhalten.

Auf den chemischen Pflanzenschutz haut man auch gerne hin, weil sich das Thema spendentechnisch gut verkaufen lässt. Allerdings sind die heute verwendeten Wirkstoffe mit den Chemiekeulen der 70er Jahre nicht mehr zu vergleichen.

Unsere Öko-Sensibilität ist schon so weit, dass wir 70 Prozent der Kartoffelernte lieber dem Drahtwurm überlassen. Ist ja kein Problem. Dann kommen unsere Erdäpfel halt von einer anderen Region, wo man fleißig Grünland umpflügt oder Regenwälder rodet.