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W. Ellenbogen (ORF2 Mo, 17.12.2018, 22:00)
ZIB 2

Dass die ZIB-Redaktion (wie überhaupt weite Teile des österreichischen Journalismus) die Moral mit dem Löffel gefressen zu haben glaubt, ist ja längst ein offenes Geheimnis. Und dass dabeí am Ende keine objektive Berichterstattung, sondern nur manipulative Meinungsmache mit scharfem Linksdrall herauskommen kann, ist evident.

Aber die Luft in der ORF-Meinungsblase scheint dramatisch dünner zu werden - wie sonst ist es zu erklären, dass man immer wilder um sich schlägt und sich zu einer Berichterstattung wie in dieser Sendung versteigt? Damit meine ich noch gar nicht so sehr den Bericht über "Frauenpower" in Äthiopien (vom ORF hier als Lösung für die demographischen Probleme des Landes propagiert) oder den tendenziösen Beitrag über den vom Verfassungsgericht gestoppten Passentzug für türkische Doppelstaatsbürger, wo ein (dem Namen nach ein offensichtlich türkischstämmiger) Rechtsanwalt und kein Geringerer als Peter Pilz persönlich völlig unkommentiert auf die Regierung hinhauen dürfen. Alles ärgerlich, aber man ist eigentlich nichts anderes gewohnt.         

Dem Fass den Boden ausgeschlagen hat jedoch die Art und Weise der Berichterstattung über jene (offensichtlich hirnbefreiten) Rapid-Anhänger, die im Vorfeld des jüngsten Wiener Fußballderbys (und per Polizeivideo auch dokumentiert) Schneebälle und Böller auf die Süd-Ost-Tangente warfen, was zu einer 15-minütigen Sperre derselben führte. Wegen "vorsätzlicher Gemeingefährdung" sah sich die die Polizei daraufhin zum Handeln veranlasst umd kreiste auf dem Weg zum Austria-Stadion befindliche Rapidanhänger ein, um die Identität der Radaubrüder festzustellen - eine Amtshandlung, die mehrere Stunden in Anspruch nahm. So weit die Fakten.

Was aber der ORF aus diesen Ereignissen konstruierte, ist schlicht und einfach skandalös. Relativ rasch wird hier nämlich klar, wen man als Täter sieht: die Polizei. Die Rapidfans (schon klar, auch Unbeteiligte kamen in den "Genuss" der polizeilichen Anhaltung. Aber das ist leider als Pech zu werten; zumal dann, wenn man sich - Stunden vor dem Anpfiff! - in der Nähe der Hardcore-Fans bewegt) hingegen sind ganz klar das Opfer, eh klar! Dazu darf zunächst ausführlich der Rapid-Präsident zu Wort kommen - mit einem Presse-Statement, das nichts anderes als ein peinlicher Kniefall (der wievielte nun schon?) vor den eigenen Fans ist und das dem Mann eigentlich die Schamesröte ins Gesicht treiben hätte müssen.

Und dann die "Krönung": Als "Experte" wird der Chefredakteur des Fußballmagazins "ballesterter" befragt. Dieser legt mit einem süffisanten Schmunzeln nahe: Die Aktion der Polizei war eine Machtdemonstration, eine Reaktion auf eine verschlüsselte Stadionchoreopgraphie der Rapid-Fans in einem der Spiele zuvor, die nichts anderes als den in der Ultra-Szene gängigen Spruch "All cops are bastards" symbolisiert hatte. Dieser Zusammenhang ist freilich durch nichts bewiesen, aber das spielt keine Rolle. Für den "Experten" steht nämlich fest: Die Polizei trägt die Schuld, nicht die Fans.

Was man mit - gar nicht so aufwendigen Recherchen - herausfinden kann, im Beitrag aber - natürlich - unerwähnt bleibt: Der "Experte" steht politisch - selbstredend - linkslinks und ist selbst glühender Rapidfan. Dass die (beileibe nicht erste - aber das ist ein Thema, das die Redaktion mit Sicherheit heillos überfordern würde) Rowdyaktion von Teilen des Rapidanhangs zu einem Verkehrsunfall mit Verletzten oder gar mit Todesfolge führen hätte können - wen kümmert es schon? Den ORF jedenfalls nicht.

Übrigens: Peter Pilz fühlt sich berufen, auch hier seinen Senf dazuzugeben. Diesmal in einem Standard-Interview, wo er die Polizei - dreimal dürfen wir raten von wem - als Werkzeug mißbraucht und in der Verantwortung sieht. Pilz fordert allen Ernstes eine parlamentarische Untersuchung der Vorfälle. Der Mann ist sich für nichts zu blöd - aber gut, solange ihm linke Meinungsmacher dabei die Stange halten...