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Ernst Hofmannsrichter (ORF2 So, 13.01.2019, 11:05)
Pressestunde

Um Fakten geht's doch nicht. Weder für den ORF, noch für die SPÖ und die sonstige Opposition. ORF-Pressestunde: Bundeskanzler Kurz brillant, ruhig, sachlich, unaufgeregt, wie immer.

Hans Bürger und Hubert Patterer (Kleine Zeitung) eher das Gegenteil verkörpernd. Auf Wienerisch würde ich sagen, beide sind in der Kommunikation mit Kurz, stets „auf der Saf (Seife) gstanden“.

11:26 Uhr, Hans Bürger zu Kanzler Kurz, der ihn zurechtrückend Tatsachen vorbrachte: “Die Fakten sind nicht das Problem. Es geht um …" blablabla. Bürger erwiderte ablehnend mehrmals im Lauf der Sendung, „es geht um…“, nicht zur Kenntnis nehmen wollend, dass es dem Kanzler obliegt, wie und was er selbst eben anders einordnet und nach seiner eigenen Ansicht präferiert.

Und gleich nach der Pressestunde, derenwegen ich mir einmal nach langer Zeit das „Hohe Haus“ zugemutet habe.  Diese Sendung diente als Plattform für die versammelten, über Kurzens Vorhaben erschütterten, bestürzten, besorgten, etc. Vertreter der Opposition, die offenbar eine ganz andere Version der Pressestunde gesehen haben müssen als ich. Oder liegt es am politischen Verständnis und am Durchblick, den ich als Wähler, im Gegensatz zu den Politprofis, natürlich nicht habe, ja gar nicht haben kann, um alles entsprechend zu beurteilen. Woran sonst könnte es liegen, dass ich zu ganz anderen Ergebnissen komme, als die parteiischen Kritiker?

Und das, obwohl ich mich als kritisch hinterfragend jeder Information gegenüber sehe und stets auch versuche, zwischen den Zeilen zu lesen. Um zu den Schlüssen der versammelten Opposition zu kommen, fehlt mir aber wohl Entscheidendes. Die spezielle Ideologiebrille, die ich in jungen Jahren unbemerkt möglicherweise selbst getragen habe, die mir mittlerweile aber unmerklich nach und nach abhanden gekommen ist.

„Die Opposition ist aufmunitioniert … (nach) der Pressestunde“, meint Patrizia Pawlicky zum Ausstieg der Sendung „Hohes Haus“. Eine militante Art einer Redakteurin, die im eigentlich der Objektivität verpflichteten ORF beschäftigt ist, ihre eigene Meinung einzufügen.