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Niklas G. Salm (oe1 So, 03.02.2019, 16:00)
Ex libris

"Ex libris" ist eine Sendung über Bücher, was ja heutzutage für viele nur noch mäßig elektrisierend ist. Dennoch ist auch "Ex libris" ein Format, das der Rote Kanal für linke Propaganda zu nutzen versteht. Das können die Rotfunker perfekt - so sperrig kann eine Sendung gar nicht sein, dass sie nicht auch für eine gediegene linke Hirnwäsche taugen würde.

Also wird gleich als erstes Buch der Gassenhauer "Mit der Faust in die Welt schlagen" (Stand heute Rang 9476 der Amazon-Bestseller-Liste) von einem gewissen Lukas Rietzschel besprochen. Der 24-jährige Autor stammt aus Sachsen und darf sich gleich zu Beginn des Beitrages selbst rühmen, weil er von Sachsen, genauer gesagt von Görlitz aus die Welt der Literatur erobert: "Wenn man sagt man ist Autor, da ist es in Berlin viel leichter und da ist es in Leipzig viel leichter und da hast du deine Netzwerke und da sind sowieso alle links und aufgeklärt und progressiv und tolerant..."

Alles klar, damit wissen wir ja schon einmal, wohin die Reise geht. In Berlin und der Antifa-Hochburg Leipzig, da sind ja schon alle megaschlau und belesen und intelligent und super - nur um bei der Sprachkunst des Autors zu bleiben, der das Wörtchen "und" so elegant einsetzt, wie sonst keiner. Nicht umsonst schwärmte auch der Standard: "...Rietzschel erzählt mit direkter, schmuckloser Sprache..." - ja, so kann man Talentbefreitheit vermutlich auch beschreiben, wenn zumindest die Gesinnung passt.

Denn in dem Buch geht es natürlich um den braunen Sumpf in Ostdeutschland, um sinn- und hirnlose Gewalt gegen Ausländer, um dumpfe Aggression und Menschenjagden und all die anderen brandaktuellen Nazi-Probleme in Chemnitz und Umgebung. Ständig werden schließlich herzensgute Surensöhne und -töchter von brutalen Nazis durch die Straßen getrieben, geschlagen, vergewaltigt und gemessert. Wir alle kennen das ja aus leidvoller, täglicher Erfahrung. Ständig diese "Hatz auf fremdländisch aussehende Menschen", wie es im Beitrag heißt.

Rietzschel beschreibt ein Dorf in Sachsen, wo Abgehängte, Frustrierte und Gescheiterte ihren tristen Alltag herunterspulen und quasi zwangsläufig wegen Perspektivlosigkeit und Langeweile bei den Neo-Nazis landen. Also eigentlich eh genau die Story, die uns die Linksmedien seit Jahren vorkauen - was für eine Neuigkeit, was für ein Knüller! Dunkeldeutschland und seine trostlosen, dumpfen Bewohner. Alles eben genauso, wie sich der durchschnittliche Linke die Welt außerhalb der glanzvollen Stätten der Erleuchtung wie Berlin oder Leipzig vorstellt. Die Handlung und das ganze Buch könnten auch locker von Claas Relotius stammen.

Und so schreitet die linke Blasenhandlung voran. Was allerdings nie vorkommt, ist die Realität. Perspektivlosigkeit, Gewalt und Bildungsmangel sind schließlich für Linke dunkeldeutsche Probleme. Niemals wird dabei an unsere neuen Freunde aus dem Allah-Land gedacht, die allerdings wirklich oft aus genau solchen tristen Verhältnissen stammen und aus Langeweile, Ignoranz und völliger Fehlleitung durch eine gefährliche Ideologie heraus die schlimmsten Straftaten begehen. "In Fremden werden Feinde ausgemacht, denen man gerne die eigene Stärke und Überlegenheit demonstriert", raunt der Sprecher ins Mikrofon. Also genau das, was Mustafa und Yussuf niemals machen würden.

Auf dem Dorffest gibt es dann Verletzte - natürlich Syrer und Afghanen. Ganz so, wie wir es täglich in der Zeitung lesen. Beim Chemnitzer Stadtfest begann ja auch alles damit, dass Deutsche ein paar Syrer messerten. Ach so, nein, das war ja eigentlich genau umgekehrt. Na Schwamm drüber. Hauptsache auch Ö1 lobt an Rietzschel die "einfache Sprache ohne Schmuck und ohne Beiwerk". Wenn die nur annähernd so toll ist, wie die Statements des Autors im Roten Kanal, dann kann man sich ja auf 300 Seiten Sprechdurchfall vom Feinsten freuen.

Wenigstens blickt der Autor mit "einen liebevollen Blick auf diese Scheiternden", wie er selbst sagt. Ach diese linke Großherzigkeit - wenn die Antifa wieder einmal das Auto eines AfD-Politikers abfackelt, kann einem ja auch ganz warm ums Herz werden. Am Ende heißt es noch, Rietzschels Buch, in dem er die Ostdeutschen wieder einmal als grobschlächtige, hirnlose Versager darstellt, sei eine Einladung zum Gespräch für diese Nazi-Dolme. Ob sie es halt annehmen und sich von einem 24-jährigen Linken die Welt erklären lassen, das sei noch offen.

Dafür ist Herr Rietzschel unter Garantie ein heißer Anwärter auf den Claas-Relotius-Preis, sollte der Rote Kanal einmal einen solchen vergeben. Das ist fix und nicht offen. Mit Huldigung von Armin Wolf und begleitet von den gestrengen Blicken einer Lou Lorenz-Dittlbacher - ach, das wird ein Fest! Danke vorab Lukas Rietzschel.