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Andreas Lindner (ORF2 So, 03.02.2019, 19:30)
Zeit im Bild

Bericht über die bevorstehende Gemeinderatswahl in Salzburg am 10. März. Dabei wird Bernhard Auinger, SPÖ-Herausforderer des amtierenden VP-Bürgermeisters wie folgt vorgestellt: "Er führt die SPÖ in der Stadt Salzburg nach dem Rücktritt von Langzeitbürgermeister Heinz Schaden seit 15 Monaten an."

Heinz Schaden... Heinz Schaden Rücktritt... da war doch was?

Doch, genau der Heinz Schaden, der 2017 zu drei Jahren Haft (ein Jahr unbedingt) verurteilt worden und anschließend zurückgetreten ist, weil er vor einem Wahljahr noch still und heimlich faule SWAP-Papiere der Stadt dem Land hinübergeschoben hat. Unter Mitwirkung des seinerzeitigen SPÖ-Finanzlandesrates (zwei Jahre Haft). Dem Land Salzburg ist dabei ein Schaden in Höhe von 4,8 Mio Euro entstanden, wie das Gericht festgestellt hat. Und der seinerzeitige "Langzeitbürgermeister" konnte sich im damaligen Wahlkampf noch einmal als Saubermann präsentieren.

Das hat der ZiB1-Bericht glatt "vergessen" zu erwähnen. Macht aber nichts, im Falle eines bürgerlichen Kandidaten wird das dann wieder nachgeholt und etwaige (frühere) Verfehlungen werden gleich mehrfach  erwähnt werden. 

PS: Ganz nebenbei bemerkt ist diese Causa, bzw. die Verurteilung 2017 von Heinz Schaden kein Zufall, sondern bloß das Finale der Gipfel einer zunehmend selbstherrlichen Amtsführung. Schaden, der vor allem in den letzten Jahren seiner Amtszeit für Stadt und Umland von Salzburg deutlich mehr verhinderte als positiv gestaltete. Und so hat die Stadt-SPÖ im vorletzten Wahlkampf dann auch folgerichtigt sein, in den Augen vieler Bürger, letztes verbliebenes Alleinstellungsmerkmal plakatiert: "Ein sturer Hund." Was für ein Politiker...