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Aron Sperber (Online Di, 19.03.2019, 16:57)
Hinweise auf Terror verdichten sich
Link: https://orf.at/stories/3115703/

Zähneknirschend musste der ORF heute zur Kenntnis nehmen, dass sich die von Erdogans Anadolu-Agentur präsentierten unpolitischen „Familienprobleme“ in Utrecht als Fake News entpuppt hatten, und es sich sehr wohl um Terror gehandelt hatte.

Trotzdem schaffte es der ORF, der am Vortag bei jedem Beitrag mindestens fünfmal erwähnt hatte, dass es in Neuseeland rechtsextremer Terror war, nicht zu schreiben, um welchen Terror es sich in den Niederlanden konkret gehandelt hatte.

Die neuseeländische Premierministerin wurde im ORF dafür gefeiert, dass sie sich als Islamistin verschleiert hatte und den Namen des rechtsextremen Terroristen nicht aussprechen wollte.

Zur islamischen Verschleierung passt es, dass der ORF jetzt nicht nur den Terroristen, sondern auch die Ideologie des Terroristen nicht beim Namen nennen will.

Wer den türkischen Terroristen zur Gewalt gegen den ungläubigen Westen aufgehetzt hatte, ist genauso wie seine Ideologie wohl jedem bekannt, auch wenn es im ORF nicht explizit geschrieben stand.

Dass Erdogan wie kein anderer islamischer Staatsmann (abgesehen vielleicht vom mittlerweile kleinen IS) den Terror in Neuseeland für seinen türkischen Wahlkampf missbraucht hatte, konnte man zumindest in manchen anderen Medien ja sehr wohl lesen.

Während Standard und ORF beim Terroristen von Neuseeland aus ein paar von ihm verlinkten Artikeln zum bekannten deutschen Terrorverdächtigen Franco A. ein "bis nach Österreich reichendes rechtsextremes Terrornetzwerk" zusammengesponnen hatten, wurde kein Zusammenhang zwischen Erdogans Hetze und dem Terror am nächsten Tag gesehen.

Wenn Erdogan damit durchkommt, kann er wirklich mit allem durchkommen.