ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Andreas Unterberger (Ö1 Mi, 27.03.2019, 07:00)
Frühjournal

Manipulative ORF-Kunst vom Feinsten: In einem Bericht über die Auflösung der EU-Mittelmeer-Mission "Sophia" wird ganz auf linksradikaler Propagandalinie sofort vom "Ertrinken" gesprochen, das durch diese Schiffe verhindert worden sei. Keine Silbe gibt es hingegen zum wahren Grund des italienischen Vetos gegen eine Fortführung der Mission, also zu der durch "Sophia" emöglichten Schleusung von mehr als 40.000 "Flüchtlingen" nach Europa.

Auch sonst bewegt sich das Journal ganz auf der gleichen Propagandalinie: Des Langen und Breiten kommt ein sogenannter "Rechtsextremismusexperte" zu Wort (als ob das nicht eh schon die einzig wahre "Berufs"-Bezeichnung für die gesamte ORF-Redaktion wäre ...), um dann von einem SPÖ-Polizeigewerkschafter abgelöst zu werden (nicht gerade die Mehrheitsfraktion bei der Polizei, aber offensichtlich die einzige beim ORF zugelassene Richtung), der darüber klagt, dass es bei einem Test eines neuen Funksystems Pannen gegeben hat (als ob man bisher in jedem Kärntner Nebental Funkverbindung gehabt hätte ...).

Dafür hört man kein Wort zu einem ebenso schweren Verbrechen, wie es jenes von Neuseeland ist, das ja seit einer Woche das einzige Berichterstattungs-Interesse des ORF bildet. Obwohl es von diesem eine noch viel stärkere Verbindung nach Österreich gibt, als es (zumindest vorerst) eine Geldspende aus Australien an die Identitären ist: Am Montag ist in Wien ein Iraker verhaftet worden; es geht um zwei Anschlagsversuche auf deutsche ICE-Züge, bei denen um ein Haar eine noch viel größere Anzahl von Menschen umgekommen wäre als in Neuseeland. Das erfährt man jedoch nur im Boulevard (der am gleichen Tag von einem der hochbezahlten ORF-Redakteure in der "Presse" ganzseitig beschimpft wird ...). 

Dafür hört man auch kein Wort zu dem wenige Stunden davor beschlossenen neuen EU-Urheberrecht. Aber da haben ja ORF und die anderen Medienkonzerne ihre Interessen ins Trockene gebracht. Also wird nicht viel berichtet darüber – obwohl sonst im ORF jedes Mal begeisterte Schnappatmung angeordnet ist, wenn junge Menschen demonstrieren. Aber wenn diese fürs Falsche demonstrieren, sind plötzlich auch große Kundgebungen uninteressant.