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Niklas G. Salm (Ö1 Sa, 30.03.2019, 12:00)
Mittagsjournal

Während von den Allah-motivierten Anschlägen im niederländischen Utrecht bzw. auf deutsche ICE-Züge im Roten Kanal recht wenig bis gar nichts zu vernehmen ist, bleibt dagegen das von einem selbsternannten "Öko-Faschisten" in Neuseeland am anderen Ende der Welt verübte Moscheen-Massaker weiter allgegenwärtig. Auch im heutigen Mittagsjournal waren die angeblichen Verbindungen des australischen Irren nach Österreich wieder ein großes Thema.

Einmal mehr nahm deshalb Ö1 die Kontakte der FPÖ zu den ultrabösen Identitären unter die Lupe. Jenen Identitären, die so perfide vorgehen, dass es der linken Staatsanwaltschaft trotz intensivster Bemühungen bis heute nicht gelungen ist, ihnen eine nennenswerte Straftat nachzuweisen. Aber jetzt hat sich herausgestellt, dass der Neuseeland-Killer diesen Identitären eine Geldspende von 1500 Euro überwiesen und zwar ein Jahr VOR seinem Amoklauf. Darin vermeinen linke Aluhut-Träger nah und fern eine weltweite Nazi-Verschwörung oder gar einen drohenden Umsturz zu erkennen. Und sie wittern die Chance, den blöden Blauen wieder einmal ans Bein pinkeln zu können.

Stefan Kappacher beleuchtete die brandgefährliche FPÖ-Identitären-Connection ganz genau. Ausgerechnet jener Stefan Kappacher, der selbst im schwer linkslastigen Rotfunk als ganz klarer Linksaußen einzustufen ist. In seinem "privaten" Blog giftet er gerne gegen die Regierung und lässt seine Abscheu gegen Türkis-Blau auch sonst bei jeder sich bietenden Gelegenheit durchblitzen. Also einer, der laut ORF-Definition hochgradig professionellen, objektiven und unabhängigen Qualitätsjournalismus betreibt. Das merkte man auch.

Nahezu krampfhaft versuchte er, aus der Sache eine peinliche Affäre für die FPÖ zu basteln. Etwa, weil es ein Foto gibt, dass HC Strache mit Identitären an einem Wirthaustisch zeigt. Hui, wenn das keine Staatsaffäre ist? Zwar haben Strache und Co. in vorauseilendem Gehorsam vor Kappacher und seinen Genossen von den Linksmedien schon einen Hofknicks gemacht und öffentlich klargestellt, dass jemand von den Identitären auf keinen Fall etwas in der FPÖ werden könne, aber das reichte Kappacher noch nicht.

"Es geht in dem Beschluss offenbar nur um eine Mitgliedschaft dort, aber nicht um Teilnahme an Veranstaltungen der Identitären, oder die gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten", stellte der ultrarote Kanalarbeiter in seinem Beitrag klar. Also dass ein Identitärer nichts in der FPÖ werden kann, das ist ja noch gar nichts. Auch wenn jemand an einer patriotischen Veranstaltung teilnimmt, oder sich zufällig im selben Wirtshaus bewegt, müsste er laut Kappacher offenbar sofort aus der FPÖ ausgeschlossen werden. Eigentlich eh eine ganz bescheidene Forderung im Sinne von Demokratie und Meinungsfreiheit. Oder so.

Natürlich wird auch ausgegraben, dass Innenminister Kickl 2016 (damals noch als FPÖ-Generalsekretär) an einer Veranstaltung in Linz teilgenommen hat, bei der auch Identitäre gesprochen haben. Ein Skandal. Kickl hat übrigens auch "konzentriert" gesagt - nur damit das nicht in Vergessenheit gerät!

Man stelle sich vor, dass SPÖ und GrünInnen alle Funktionäre sofort ausschließen müssten, die schon einmal Kontakt zur Antifa hatten. Ob die Kappachers dieser Welt auch solche Forderungen stellen würden? Wobei die Antifa im Gegensatz zu den Identitären regelmäßig auf Gewalt bis hin zu schwerer Körperverletzung und Brandschatzung setzt – man denke nur an die Akademikerball-Ausschreitungen in Wien oder das G20-Treffen in Hamburg. Aber wenn das die "Guten" machen, ist das ja alles kein Problem.

Nur die Freiheitlichen müssen selbstverständlich sofort jeden ausschließen, der die (für linke Schnappatmer) falsche Meinung zu offen vertritt. Aber warum so bescheiden, Herr Kappacher? Warum nicht gleich ein Verbot der Identitären fordern? Und ein Verbot der FPÖ dazu? Ist ja nur für die gute Sache. Und der ORF wäre auch gleich gerettet, wenn die depperten Blauen endlich nichts mehr zu sagen hätten...