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Markus Mair (ORF Mo, 01.04.2019, 22:00)
ZiB2

Es gehört offenbar schlicht nicht mehr zur journalistischen Sorgfaltspflicht von ORF-Nachrichten-Machern, Argumente und Standpunkte aus verschiedenen Blickwinkeln und vor allem Fakten und Tatsachen umfassend vorzutragen.

Dies darf hier wieder an einem ganz einfachen und konkreten Beispiel demonstriert werden.
Während des Konsums der ZiB2 ist mir zwar die hetzerische Stellungnahme des Herrn Pilz aufgefallen, aber ich dachte mir: Naja, gibt der ORF halt diesem Menschen wieder überproportional viel Zeit, um einen zwar knackigen, aber abstrusen Sager abzulassen („Bundeskanzler Kurz wisse derzeit nicht, ob er für die Sicherheit des Innenministers und der FPÖ oder für die Sicherheit der Republik Österreichs eintreten soll“). Aber dies und andere Beiträge hätten mich heute noch nicht zur Feder greifen lassen.

Durch Zufall hier im Forum las ich heute, dass Gridling am gleichen Tag. eine wichtige Aussage getätigt habe. Diese wichtige und neue Aussage wurde vom ORF bislang totgeschwiegen. Ohne den Konsum anderer Medien wären ich und viele andere ORF-Konsumenten und Beitragsverpflichtete somit heute zumindest dumm geblieben oder vielleicht sogar gestorben. Andere Medien berichten korrekter, umfassender und mit der richtigen Gewichtung von der Aussage des BVT-Chefs, z.B. die Kleine Zeitung.

Eine sehr naheliegende und wohl zutreffende Erklärung für das völlige Weglassen im ORF ist, dass der BVT-Chef Gridling glaksklar und unmissverständlich ausgesagt hat, warum das BVT nach wie vor nicht am allumfassenden Informationsfluss im Rahmen des Berner Clubs der europäischen Geheimdienste teilnehmen darf. Nämlich weil die linke Wiener Stadtzeitung Falter im Herbst 2018 (in der Ausgabe vom 6.11.2018) einen streng-geheimen Bericht des Berner Clubs veröffentlichte.

Gridling: "Diese Veröffentlichung war negativ für die vollständige Teilnahme." Diese Tatsache der Veröffentlichung im Falter ist somit der Grund und nicht der böse Innenminister Kickl, wie uns die Oppositionsparteien und auch der ORF fast täglich in den letzten Wochen einzureden versucht haben.

Ein anständiges Medium und anständige Journalisten, die ihr Handwerk entweder gelernt hätten und sich zumindest der Einhaltung von journalistischen Mindeststandards verpflichtet fühlten und sich daran redlich orientieren würden, müssten jetzt erstens diese relevante Aussage des BVT-Chefs zentral in ihren noch so genannten „Nachrichtensendungen“ melden und ab sofort jegliche Aussagen und Berichte unterlassen, die behaupten, dass Kickl (Allein-)Schuld am eingeschränkten Informationsfluss des BVT trage.

Beides hat bzw. wird der ORF unterlassen.

Einen ersten Beweis dafür lieferte der ORF schon in der ZiB2-Sendung gleich selber, als er die Führerin der größten Oppositionspartei ungekürzt behaupten ließ: „… Wir sehen, dass Österreich hier im Rahmen der Zusammenarbeit mit internationalen Geheimdiensten weitgehend isoliert ist…. das ist eine bedrohliche Sicherheitslage aus meiner Sicht und das ist das Ergebnis 15 Monate Innenminister Herbert Kickl.“

Kein Einwand, Ergänzung oder Widerspruch eines ORF-Journalisten, dass nicht Kickl an dieser derzeitigen Situation Schuld ist, sondern die Veröffentlichung geheimer Dokumente durch den linken Falter. Aber dieser ist für den ORF sakrosankt und zumeist auch der Ideengeber und ideologische Vorreiter, dem die ORF-Kanalarbeiter dann gehorsam mit ihren eigenen Berichten nachfolgen. Im Kern führt und füttert ja der Falter als Spiritus Rector ideologisch den ORF und andere Links-Medien in Österreich.

Da niemand von uns ORF-kritischen Autoren die Zeit hat, jede ORF-Informations-Sendung auf Verfälschungen, Weglassungen, Falschberichte oder eine ideologische Spin-Gebung in Beiträgen und Statements hin zu untersuchen, können hier immer nur beispielhaft einzelne Verfehlungen der ORF-Info-Mannschaft dargestellt und dokumentiert werden. Das heißt, dass es eine noch viel höhere Anzahl an größeren und kleinere journalistische Fouls gibt, die der ORF im redaktionellen Bereich fast täglich zu verantworten hat.

Leider gibt es für den ORF keinen echten Video-Beweis, wie in fortschrittlichen Fußballligen Europas. ORF-Watch dient im Ansatz als eine Art Ersatz-Video-Beweis.