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Niklas G. Salm (Online Fr, 03.05.2019, 11:46)
Wer Greta nicht anbetet, der ist ein böser Rechter
Link: https://orf.at/stories/3120435/?fbclid=IwAR0AtS4faQmO8GvrQYkKdGt5FxyLfjvP0VmA5xrf4l_5OUPPziCl9A8LoLg

Es war ja nur eine Frage der Zeit. Der ORF enthüllt jetzt mit Hilfe von "Experten", dass all jene, die sich nach wie vor standhaft weigern, die neue nordische Gottheit Greta anzubeten und ihr blind zu vertrauen, böse rechte Menschen sind. "Greta Thunberg: Feindbild der Rechtspopulisten", lautet der Titel der ergreifenden Story. "Leugner" des menschgemachten Klimawandels seien meist auch Rechtspopulisten, so die Analyse der Rundfunk-Kolchose vom Küniglberg. Und somit natürlich auch fragwürdige Gestalten.

AfD, Identitäre, rechte Alternativmedien: Sämtliche linken Schreckgespenster haben sich gegen die arme Gretel verschworen. Dabei will die ja nur die Welt retten und ist Idol für viele jugendlich-verblendete Nicht-Selberdenker, die mit Schuleschwänzen den Planeten zu erlösen versuchen. Um zu zeigen, wie böse die Greta-Leugner wirklich sind, packt der ORF die Sprachwissenschaftlerin Ruth Wodak aus. Eine Dame, die garantiert nicht im Verdacht steht, mit konservativen Kräften zu kollaborieren.

Frau Wodak ist Sprachwissenschaftlerin, Vorurteilsforscherin (was auch immer das sein mag), Rechtspopulismusforscherin und Verfasserin des bahnbrechenden Werkes "Die Politik der Angst", das sich mit der Rhetorik von Rechtspolitikern befasst. Also eine Vertreterin der reinen linken Lehre, die sich vom Elfenbeinturm herab in die Niederungen rechter Verschwörungstheoretiker begibt, um diesen ihre Verkommenheit aufzuzeigen. Offenbar ist Frau Wodak auch noch Klimaforscherin, denn sie weiß ganz genau, dass Greta goldrichtig liegt. Rein zufällig nur befragt der Rotfunk ausgerechnet jemanden wie diese Dame zu den fürchterbaren Gretel-Leugnern und Klima-Häretikern.

Greta widerspreche dem traditionellen Frauenbild der Rechtspopulisten und Rechtsextremisten – das ist gleich einmal die erste, hochwissenschaftliche Erkenntnis. Ja klar, eine kindliche 16-Jährige, die optisch eher wirkt wie 12, die entspricht so gar nicht dem rechten Frauenbild. Vielleicht auch, weil sie eher noch ein Kind ist? Und sich auch so verhält? Entspricht Greta etwa dem linken Frauenbild?

Außerdem finde die Kritik an der Schwedin nicht auf der sachlichen, sondern auf der persönlichen Ebene statt. Etwas, das stets hochgradig rational und niemals emotional kreischenden, nein, sorry, argumentierenden Linken natürlich völlig fremd ist. Linke sind nur streng wissenschaftlich unterwegs, wie man etwa bei der Gender-Forschung täglich beobachten kann. Emotion hat bei Linken keinen Platz, sie sind nur der Wahrheit und der Realität verpflichtet. Ironie aus.

Weil Gretels Asperger-Diagnose (eine Form des Autismus) von Kritikern ihrer kindlich-naiven Panikmache thematisiert worden ist, argumentieren diese laut Frau Wodak natürlich ad hominem. Das Ansprechen einer unangenehmen Wahrheit ist also ad hominem und keine sachliche Argumentation! Dabei ist Asperger sehr wohl etwas, das sehr wahrscheinlich maßgeblichen Einfluss auf Greta Thunberg und ihre "Mission" zur Errettung des Planeten hat. Denn Asperger-Patienten neigen zu Schwarz-Weiß-Denken, sehen die Welt in Extremen. Und das soll keinerlei Rolle bei der ganzen Greta-Hysterie spielen? Und darum darf man das auch nicht ansprechen? Fantastisch!

Es wird aber noch besser. Wir zitieren aus dem fabelhaften ORF-Online-Artikel: "Es handle sich um keine Argumentation im klassischen Sinne, wo man versuche, eine Lösung oder einen Kompromiss für ein Problem zu suchen." Also eine Argumentation dient neuerdings dazu, Kompromisse zu finden? Bisher sollten Argumente doch eher dazu dienen, einen Standpunkt zu untermauern und sich in einer Diskussion durchzusetzen. In der linken Gedankenwelt darf ein Argument aber maximal zu einem Kompromiss führen. Etwa so: Das Klima ändert sich, weil es mehr Sonnenaktivität gibt. Nein, es ändert sich, weil wir Menschen so böse sind. Gut, einigen wir uns darauf, dass sich das Klima ändert, weil die Sonne auf uns Menschen böse ist. Herrlich. Das ist wahrer wissenschaftlicher Diskurs meine Damen und Herren.

Aber einen haben wir noch, quasi die Krönung linker Argumentationskunst. Wir zitieren wieder: "Neben persönlichen Angriffen wird Thunberg auch mit allerlei Verschwörungstheorien konfrontiert. So heißt es etwa, sie sei eine Marionette ihrer Eltern, die mit ihr ein Vermögen verdienen. [...] Auch der deutsche Publizist Sebastian Sigler schrieb von ,Greta als Opfer ihrer Eltern', die ,dank gekonnter PR zur Projektionsfläche für Tausende von Kindern frustrierter Altlinker und aggressiver Kommunisten' geworden sei. Wodak meint dazu: ,Indem Thunberg als instrumentalisiertes Opfer ihrer Eltern dargestellt wird, macht man sie zu einem Objekt. Ihr wird die Eigenständigkeit abgesprochen, selbst zu entscheiden, wofür sie steht und wofür nicht.‘ Zudem umgehe man mit dieser Argumentation wieder eine sachliche Auseinandersetzung. ,Es wird wieder völlig vom Thema abgelenkt. Man setzt sich nicht mit dem Klimawandel auseinander, sondern mit ihren Eltern. Man müsste sagen, es ist völlig egal, ob sie von ihren Eltern ausgenützt wird oder nicht, wichtig ist, was sie sagt‘."

Das ist so cool, was Frau Wodak da erläutert, dass man an dieser Stelle kurz innehalten und aufrichtig applaudieren sollte. Echt jetzt. Ist doch egal, ob ein halbes Kind mit Asperger-Syndrom von seinen Eltern und anderen Linken instrumentalisiert und ausgenutzt wird. Aber was sie sagt, das passt so super in unsere linke Agenda und darum darf nur ja nichts davon hinterfragt werden. Spitze! So geht Argumentieren – und dann erst diese Kompromissfreudigkeit gegenüber Andersdenkenden. Phänomenal!

Die Rechten scheuen hingegen die sachliche Auseinandersetzung, die die Linken so lieben. Letztere berufen sich in ihren Klima-Weltuntergangsphantasien hauptsächlich auf fragwürdige Computer-Modelle und nicht auf wissenschaftliche Erkenntnisse und Fakten. Denn genügend seriöse Wissenschaftler widersprechen der Klima-Kirche. Dafür verhalten sich die Greta-Gläubigen gegenüber allen Gegenstimmen so, wie religiöse Fanatiker sich gegenüber Ketzern und Apostaten verhalten. Sie sind empört, wutentbrannt und beleidigt. Und fordern schon mal Konsequenzen für "Leugner". Manchmal gar die Todesstrafe. Aber das ist natürlich rational, sachlich und wissenschaftlich. Einfach weil es links ist.

Und Linke haben immer Recht. Niemals hängen sie aus ideologischen Gründen Utopien an (Stichwort Multikulti) und stets bringen sie Wohlstand und Erlösung für ihre Untertanen (Stichwort Venezuela). Ach wie wundervoll könnte die Welt sein, würde sie von Greta Thunberg CO2-neutral beherrscht. Und von Ruth Wodak. Und vom ORF. Amen!