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Andreas Unterberger (ORF 2 Do, 25.07.2019, 08:08)
Guten Morgen Österreich

Alle Wiener wissen: Je mehr Begeisterung bestimmte Medien für ein Wohnbauprojekt machen, umso gräßlicher ist dieses. Das stimmte einst beim Gasometer-Projekt, und das stimmt jetzt bei der Seestadt noch viel mehr. Deshalb muss der ORF intensiv ausrücken. So auch bei "Guten Morgen Österreich", das dazu in diese Seestadt am Ende Wiens gegangen ist.

Blöderweise wollte der ORF gleichzeitig aber auch Werbung für einen Film mit dem Schauspieler Simon Schwarz machen. Im Laufe des dazu stattfindenden PR-Geplauders deutete der Mann Pläne an, nach Wien zurückzukehren. Darauf stellte die dauerkichernde Moderatorin die Frage, ob er nicht in diese Seestadt einziehen wolle. Das ob dieses Ansinnens ausbrechende Entsetzen des Schauspielers war absolut sehenswert. Er will natürlich, wie fast alle Wiener, in einem Altbau wohnen (blöderweise werden die aber in der Stadt in einem seltsamen Zusammenspiel zwischen Bauträgern und Gemeinde ständig weniger ...).

Und als die Moderatorin noch einmal nachsetzte, zeigte der Mann aus dem Fenster des Studios auf einen riesigen betonierten Platz, der schlicht eine unerträgliche Wüste ist. Er warf angewidert die Frage auf, wer denn auf solche Ideen komme. Großartig.

Darauf verging sogar der verzweifelten Moderatorin das Kichern.

Und der ORF - wäre er lernfähig - sollte endlich lernen, dass man nicht für zwei Dinge gleichzeitig Schleichwerbung machen sollte. Das wird dann für beide  peinlich.