Es ist sagenhaft: Im Wahlkampf bringt es der ORF offenbar bei jedem beliebigen Thema zustande, irgendwie den Grünen eine Bühne zu bieten und sei der Zusammenhang noch so absurd oder weit hergeholt und hätten die befragten Grünen zu dem Thema auch noch so wenig an Lösungen anzubieten.
Im Ö1 Journal um acht, wird der erste Beitrag mit dem gestern in Berlin stattgefundenen „Transit-Gipfel“ zwischen Tirol, Bayern und der deutschenBundesregierung eingeleitet, worauf dann – ORF Wahlkampflogik – die Grüne Ingrid Felipe zugeschaltet wird. Es folgt alles mögliche, quer durch den grünen Klima-Gemüsegarten, aber keine einzige brauchbare Antwort zum Thema Transit.
Ingrid Felipe darf minutenlang – von der Ö1-Moderatorin vollkommen unkritisch durchs Interview geführt – über ihre Ideen im Kampf gegen den Klimawandel schwadronieren ("Wir brauchen endlich eine echten Klimastrategie ... Ausstieg aus Erdöl, Kohle und Gas. Ganz so weit wie ihre Wiener Kollegin Hebein, die auf Ö1 jüngst den Ausstieg aus Strom (!!!) gefordert hatte, ist sie noch nicht gegangen. Weiter fordert Felipe eine massive CO2-Besteuerung und eine horrende Verteuerung von Kerosin etc. etc.). Dann meint sie noch, Österreich sei mittlerweile das „Schmuddelkind" im weltweiten Klimaschutz.
Die Ö1-Moderatorin hat das offenbar derart absurd und aberwitzig gefunden, dass es ihr für ein kritisches Nachfragen oder Nachhaken wohl die Sprache verschlagen hat. Ist verständlich, kann vorkommen bei derartig absurden und realitätsfernen Äußerungen.
Danach wurde zum Thema Transit in Tirol jedenfalls gleich telefonisch weitergegeben zu Fritz Gurgiser – ein moderner Andreas Hofer, auch ohne Lösung aber zumindest seit vielen Jahren im Thema engagiert und involviert.
Wir lernen vom ORF: auch der Transit ist eine direkte Folge des Klimawandels und kann nur mit den Grünen bekämpft werden. Insbesonders vor einer Nationalratswahl.