„Verfahrenszentren vor Ort.“ „Diese Menschen dürfen erst gar nicht nach Österreich oder Europa kommen.“
Frage: Welcher böse FPÖ- oder ÖVP-Politiker hat diese Worte jüngst ausgesprochen und einen medialen Sturm der Empörung und Entrüstung ausgelöst?
Falsch geraten. Diesmal war es kein böser FPÖler oder ÖVPler. Es war die SPÖ-Parteichefin Pamela-Rendi Wagner im ORF-Sommergespräch. Klingt doch sehr menschenverachtend und sehr egoistisch und unsolidarisch, oder?
Wo bitte ist da der Unterschied in der Wortwahl zwischen Kickl und Rendi-Wagner?
Eigentlich müsste bei solchen Aussagen eines österreichischen Politikers sofort der reflexartige Angriff in sämtlichen österreichischen Haltungsmedien vom Stapel laufen. Aber nichts dergleichen passiert. In allen Medienberichten heute wird diese wichtige Aussage von Pam schlicht ignoriert und den Millionen Österreichern ihre angemessene mediale Aufbereitung vorenthalten.
Eigentlich ist das ein 100-Prozent-Schwenk der SPÖ in der Migrationsfrage, wenn das die offizielle neue Parteilinie zu den Problemen mit der Migration darstellen sollte. Um Klarheit für die Zuseher zu erhalten, wäre es an dieser Stelle aber auch oberste Pflicht des ORF-Moderators gewesen, die Position der SPÖ zur Migration nochmals und mehrmals nachzufragen und auf diesen offensichtlichen inhaltlichen Schwenk der SPÖ hinzuweisen.
Wenn es hält, was hier Rendi-Wagner verspricht, dann ist das auch die größte Vorleistung der SPÖ, um sich der Migrationspolitik der türkisen ÖVP unterzuordnen und in eine Regierungskoalition zurückgeholt zu werden.
Dieses völlige Abkehr von der bisher schwammigen und naiv-dummen SPÖ-Migrationspolitik wird auch dadurch untermauert, was die SPÖ-Chefin zu Überfahrten mit Booten über das Mittelmeer meint:„Das ist gefährlich für die Menschen. Das ist inhuman.“
Und was predigt Kurz seit 2015, liebe SPÖ und liebe Pam? Diese Worte sind der aktuellste Beweis, dass die Kurz-Aussagen dazu, angelehnt an das Australische Modell, eben kein Vollholler sind und die SPÖ vielleicht ihren Fehler jetzt, wenn auch sehr bzw. zu spät, um bei uns Wählern damit noch punkten zu können, einsieht.
Und nochmals Pamela Rendi-Wagner: „... wir müssen Verfahrenszentren in Afrika ... organisieren“. Und: „Wir stehen nicht an erster Stelle, dass wir diese Flüchtlinge aufnehmen müssen,“als es um die Verteilung sogenannter „Flüchtlinge“ von den Mittelmeerbooten geht.
Die rote SPÖ-Migrationspoltik hat schon mal anders, humaner und sozialistischer geklungen. Vor allem von 2015 bis Mitte 2019.
Dass das heikle Thema Migration und diese aktuellen Aussagen von Rendi-Wagner im ORF-Sommergespräch medial klein gehalten bzw. in der medialen Nach- und Aufbereitung ignoriert werden, unterstreicht wieder, dass die Haltungsmedien (inklusive des ORF) weiterhin als Unterstützer linker Politik eingeordnet werden dürfen.