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Werner Reichel (ORF2 Mo, 23.09.2019, 07:30)
Guten Morgen Österreich

Es ist nur eine Kleinigkeit. Es lohnt sich kaum, darüber zu schreiben. Doch viele solcher Kleinigkeiten ergeben in Summe ein völlig verzerrtes Bild der Wirklichkeit. Das ORF-Programm ist voll solcher journalistischen und rhetorischen Tricks, Seitenhieben, Manipulationen etc.

In „Guten Morgen Österreich“ wird über den Vandalismus im Wahlkampf, über die Zerstörung von Wahlplakaten berichtet. Während der Anmoderation wird im Hintergrund ein bekritzeltes Rendi-Wagner-Plakat eingeblendet. Wer mit offenen Augen durch die Straßen geht, der weiß, dass so gut wie alle FPÖ-Plakate beschmiert und verunstaltet werden, zumeist mit irgendwelche Hitlerbärtchen oder Nazi-Beschimpfungen. Auch Sebastian Kurz ist ein beliebtes Opfer der linken Schmieranten. SPÖ-Plakate werden weit weniger verunstaltet. Die der Grünen praktisch nie. Es ist eindeutig, von welcher politischen Seite diese illegalen Aktionen kommen.

Der ORF tut so, als ob alle Partien von diesem Problem gleichermaßen betroffen wären. Mit dem SPÖ-Plakat am Anfang des Beitrags suggeriert man sogar, dass die SPÖ das Hauptopfer solcher politischer Vandalenakte sei. Erst in der Mitte des Beitrags darf ein selbsternannter Graffiti-Experte sagen, dass FPÖ-Plakate am häufigsten beschmiert werden. Trotzdem bleibt beim Seher der Eindruck zurück, Rechte würden im selben Maße oder sogar mehr Wahlplakate zerstören als Linke.

Nach demselben Muster funktioniert auch die ORF-Berichterstattung über Kriminalität. Da wird jeder autochthone Täter mit allen dazugehörigen Details medial abgefeiert, während man bei jenen mit Migrationshintergrund ebendiesen zumeist verschweigt, die Taten verharmlost und nur von Männern, Streithähnen oder  Burschen schwafelt.