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Andreas Unterberger (ORF 2 Di, 26.11.2019, 22:00)
Report

Breit wie seit Wochen wird über die Berufung des - wahrscheinlich nicht ausreichend qualifizierten - Freiheitlichen Sidlo in den Casinos-Vorstand berichtet. Kein Wort - wie ebenfalls seit Wochen - wird hingegen über den SPÖ-Vorgänger Sidlos namens Hoscher berichtet, dessen Qualifikation genauso zweifelhaft ist. Und ORF-natürlich wird auch nicht erwähnt, dass der Mann um 6000 Euro pro Tag Dauerurlaub macht.

Noch peinlicher dann ein Interview mit dem Justizminister, der in Hinblick auf das merkwürdige Hinausdringen der Politiker-SMS-Dialoge aus der Staatsanwaltschaft selber(!) auf den "Paragraph 310" des Strafgesetzes zu sprechen kommt. Aber er wird weder gefragt, was das für ein Paragraph sein mag, noch weiß oder sagt es die stramm linke Moderatorin, dass es dabei um den gravierenden Vorwurf einer "Verletzung des Amtsgeheimnisses" geht. Aber das will man im ORF ja nicht so genau wissen, wo man ja selber an diesem rechtswidrigen Durchstechen streng vertraulicher Informationen partizipiert hatte. Zugleich lässt die Moderatorin Herrn Jabloner mit der lächerlichen Ausstellung eines Persilscheins für die Korruptionsstaatsanwaltschaft durchkommen, weil diese angeblich "kein Interesse" hätte, geheime Akten an alle kooperationswilligen Medien auszustellen. Als ob diese Staatsanwaltschaft nicht schon oft genug gezeigt hätte, dass dort massiv politisierte Mitarbeiter agieren. Vor allem macht die - selbst ja massiv schlagseitige - Moderatorin nicht einmal den banalen Einwurf, dass von den Beschuldigten schon gar niemand Interesse haben konnte, die Akten weiterzuleiten. 

Dafür darf ein "Profil"-Journalist einseitig und ohne Gegenredner gegen Schwarz und Blau hetzen, statt dass man beim Justizminister konkreter nachgefragt hätte.

Völlig einseitig dann auch ein Hetzbeitrag gegen die Kürzung der Mindestsicherung durch Schwarzblau für alle jene, die sich nicht um einen ausreichenden Erwerb der deutschen Sprache kümmern. Auch hier kam niemand zu Wort, der diese Maßnahme begründen und verteidigen hätte können.

Offen bleibt nur noch die Frage, wann der "Report" endlich viel passender in "Hetze" umgewandelt wird?